Warum greifen Verantwortliche in großen Unternehmen auf Angebote großer SEO-Agenturen zurück, die nur Massenabfertigung darstellen und ein Auftraggeber, wie durch ein Fließband läuft? Na, weil sie keine Ahnung von der Materie haben, dafür aber Angst, etwas falsch zu machen.
Auftraggeber denken oft nach einem Motto: „Das ist eine große Agentur, die schon SEO für uns machen wird!“ Das geht so lange gut, solange es dem Unternehmen gut geht. Alle sind „gepampert“! Das kann sich aber schnell ändern.
Wir freuen uns immer, wenn Kunden sich über ihre Erfahrungen mit uns austauschen. In diesem Fall ist der Kunde ein relativ großer und bekannter Online-Shop aus der Schuhbranche, der nach unseren SEO-Maßnahmen einen Trafficanstieg um 260 Prozent verbuchen konnte. Für diesen Kunden hat sich SEO mehr als ausgezahlt.
Außerdem hat uns dieser Kunde von seinen Erfahrungen berichtet – von seinem Einstieg in die Materie SEO und seinen Versuchen, einen verlässlichen SEO-Partner zu finden.
Heute geht es um diesen Kunden, der teilweise für ähnliche Projekte exemplarisch stehen könnte und selber seine Erfahrungen schildert.
O-Ton Kunde:
SEO war ein für uns wie etwas nicht Nachvollziehbares. Für die meisten Unternehmen ist SEO eine Blackbox, man versteht es nicht und will sich nicht damit auseinandersetzen. Wir haben begonnen, in Richtung SEO zu schauen, als wir verstanden haben, dass das eine der preiswertesten Möglichkeiten ist, Traffic auf die Seite zu bringen.
Dank der Erfahrungen im Internet-Marketing, wusste ich, was gute SEO alles leisten kann, aber dann doch nicht die Fülle an Maßnahmen, die ganz speziell auf einen Kunden zugeschnitten sind. Heute weiß ich, dass sich gute SEO-Agenturen als so genannte Boutique-Agenturen sehen und auch so arbeiten.
... wo der Kunde noch König ist
Eine gute SEO-Agentur ist wie ein perfekt sitzender Maßanzug – auf den Leib geschneidert!
... wo der Kunde noch König ist. Quelle: de.123rf.comSEO bei E-Commerce: Inhouse oder Agentur?
So wie für die meisten Onlineshops geht heute ohne SEO nichts mehr. Hier selber den Bereich zu verstehen, damit setzt sich kaum ein Unternehmen auseinander. Wobei das eigentlich wichtig ist, denn SEO ist, wenn gut gemacht, eines der effektivsten und Budget schonenden Akquisitionskanäle bei der Neukundengewinnung.
Gerade in einem Bereich, der so von Konversion abhängig ist, wie der Bereich E-Commerce, stellt sich einmal mehr die Frage, mit welcher Art von SEO-Leistungen man nun besser fährt. Welche Wahl ist besser, die eines Inhouse SEO oder doch die Agentur?
Welche Wahl in Sachen SEO bei E-Commerce Unternehmen dann doch auf einen bestimmten SEO fällt, entscheiden Unternehmen je nach Anspruch, denn eines ist klar, beide Arten bringen Vor- und Nachteile mit sich.
SEO Inhouse
Dabei fiel die Option auf einen Inhouse-SEO direkt aus der Überlegung heraus, denn nachdem ich mit mehreren SEO’s sprach, erkannte ich schnell, dass unser Unternehmen überhaupt keine geeignete Auswahl hätte treffen können, auch wenn die Entscheidung auf einen Inhouse-SEO gefallen wäre. Ich war schlicht nicht kompetent genug, einen Inhouse SEO auszuwählen.
Viele selbsternannte Spezialisten haben uns als Hauptmaßnahme vorgeschlagen, Backlinks massenhaft einzukaufen und abzuwarten (zugegebenermaßen hat dafür Google damals nicht so hart bestraft und nicht so schnell durchgegriffen, wie das heute der Fall ist).
Andere haben uns vorgeschlagen, irgendwelche eigenartigen Listen mit 1.000-2.000 Keywords für unseren Shop zu erstellen.
Unsere Vorgehensweise bei dem Versuch, einen Inhouse SEO zu finden, war folgende: wir haben uns wie üblich dazu entschieden erst in kleineren Maßstäben zu denken und mit Freelancern und kleineren Agenturen zu arbeiten.
Dann ging der Spaß los: wir haben mehrere Anfragen abgeschickt und versucht, Angebote einzuholen. Das Problem in der Branche ist einfach, dass es viele auch der größeren Agenturen gibt, die schlechte Arbeit abliefern, wenig individuelle Lösungen anbieten und gleichsam Fließband-SEO durchführen. Wenig effektiv und teuer dazu. Niemand wollte uns ein individuelles Angebot unterbreiten – es hat niemanden interessiert, worin sich unser Unternehmen von Otto oder Zalando unterscheidet.
Suche einer SEO-Agentur
Wir begannen gezielt nach einer anderen Form der Zusammenarbeit zu schauen, nach SEO-Agenturen zu suchen und mussten feststellen, dass es gar nicht so viele Agenturen gibt, die echte SEO-Analysen durchführen. Was wir gemacht haben, wir haben gewissermaßen einen Testballon abgeschickt, anhand dem wir die Angebote von Agenturen auf den Prüfstand nehmen wollten:
Wie haben wir gesucht?
- – Expertenvideos auf YouTube geschaut
- – SEO-Konferenzen besucht
- – Interessante Fallstudien von SEO-Agenturen auf Echtheit und Plausibilität geprüft
Vor- und Nachteile bei der Zusammenarbeit mit unterschiedlichem SEO:
Folgende Erkenntnisse haben wir gewonnen, während wir nach einem geeigneten SEO-Partner geschaut und versucht haben, einen richtigen von vielen unterschiedlichen Möglichkeiten zu finden.
Inhouse SEO
Vorteile:
- – SEO-Experten sind immer unter Kontrolle
- – SEO-Experten sind tief in das Projekt involviert
Dies ist ideal für große Onlineshops. Die Hauptschwierigkeit hier ist jedoch die, ein Team zusammenzustellen, das zusammenarbeiten, seine Möglichkeiten einzuschätzen und die Aufgaben verteilen kann. Als großes Plus wäre jedoch zu sehen, dass das interne Team auf das Projekt abgestimmt ist und mit der Marketing Abteilung eng in einem Arbeitsverhältnis steht.
Ich kenne nur wenige erfolgreiche Fälle, in dem eine eigene interne SEO-Abteilung als Inhouse-SEO für Onlineshops ins Leben gerufen wurden, mit gutem Erfolg. Meiner Meinung nach, ist der Erfolg hier sehr von der Persönlichkeit des SEO-Leiters abhängig, der um sich herum ein Super-Team versammeln konnte. So eine Person haben wir für uns nicht finden können.
Kann Ihr SEO-Leiter ein Super-Team um sich herum versammeln?
Nachteile:
- – Feste Inhouse SEO neigen eher dazu, sich nicht mehr auf dem neuesten Stand zu halten. Gegenüber Freelancern oder Agenturen, haben sie es immer nur mit dem einen Unternehmen zu tun und da kann schnell Routine aufkommen.
- – Der Markt gibt nicht genügend qualifizierte Fachkräfte her, die ganze Abteilungen gut besetzen könnten.
- – Es ist schwierig die Kompetenz eines SEO-Experten anhand eines Bewerbungsgesprächs zu beurteilen. Viele Bewerber haben exzellente Profile und Portfolios, mit Projekten, an denen sie überhaupt nicht beteiligt waren, die schlicht weg gefälscht sind.
- – Viele der Lebensläufe entsprechen nicht der Wahrheit und sind nur so gespickt von falschen Referenzen und Angaben. Dadurch sind diese Personen es nicht gewohnt sich in große Projekte einzufügen.
- – Viele SEO’s sind es auch nur gewohnt, mit Short-Head Suchbegriffen und einer geringen semantischen Reichweite zu arbeiten. Die Spezialität unseres Online Shops ist jedoch die, dass der Großteil unseres Traffics aus Zehntausenden von Mittel- und Niederfrequenz (Long-Tail) Suchbegriffen besteht. Man sollte nicht denken, dass für diese Suchbegriffe ein geringer Konkurrenzkampf besteht – ganz im Gegenteil. Unser Geschäft benötigt schließlich einen ganz anderen Ansatz.
Wie dem auch sei, halte ich es für unser Unternehmen nicht für möglich, einen SEO im Inhouse-Format einzustellen. Normalerweise führt dieser Weg nach einem Jahr auf diese Weise ins Nirgendwo: ohne eine breite Ausrichtung und Austausch von Erfahrungen, auch durch andere Projekte, bleiben Experten unter ihren Möglichkeiten.
SEO-Agentur „Fließband-Typ“
Bei den SEO-Agenturen, die nach Fließband arbeiten, werden so viele Prozesse wie möglich automatisiert und es wird überwiegend mit schlecht qualifiziertem Personal gearbeitet. Das ist meine persönliche Erfahrung.
Man fragt sich, wie solche SEO-Agenturen überhaupt überleben? Indem SEO Onpage-Maßnahmen weitest gehend schablonisiert und automatisiert sind und massenhaft SEO-Links eingekauft werden. Man kann sich schon fragen, wie man so richtig Maßnahmen umsetzen kann, da die Einzelleistungen ja nicht weniger werden und nur ein Teil automatisch vollzogen werden kann und das auch nur mit Abstrichen.
Viele Projekte werden vollumfänglich von nur einem Mitarbeiter (wenn überhaupt) durchgeführt. Manchmal wird überhaupt nichts gemacht und die Arbeit nur vorgetäuscht. Das ist Betrug. (Gut, dass das einer erkennt, bevor es dazu kommt!)
SEO „Fließband-Typ“. Vorteile:
- – Klare Abläufe, die immer sich immer wieder gleichen, können preislich andere Anbieter unterbieten
- – Ein Vorteil liegt in der standardisierten Struktur und dem Projektaufbau
- – Die SEO-Firma ist groß und hat einen Namen
Die Unternehmensentscheider, die nicht viel Ahnung haben, profitieren von großen Namen von Agenturen. „… SEO wird von einer großen Agentur gemacht“
Den einzig positiven Aspekt, den ich aus diesen Sondierungsgesprächen ziehen kann, ist der, dass ich jetzt mehr über den kommerziellen Ablauf von Standardprojekten weiß.
An diesem Punkt wurde mir auch schnell klar, warum Unternehmen überhaupt auf SEO-Angebote der Agenturen vom Typ Fließband zurückgreifen. Die Unternehmensentscheider, die nicht viel Ahnung von der Materie haben und nur auf Sicherheit gehen, profitieren von großen Namen von Agenturen und standardisierten Abläufen.
„Eine namhafte Agentur macht für uns „SEO“. Darum, dass diese Art „SEO“ für die meisten Unternehmen, geschweige denn E-Commerce Bereich, ungeeignet und völlig uneffektiv ist, schert niemanden wirklich. „SEO wird von einer großen Agentur gemacht“.
SEO „Fließband-Typ“. Nachteile:
- – Mitarbeiter sind meistens schlecht qualifiziert und haben wenig Ahnung in Bereichen SEO, E-Commerce und der Verarbeitung großer Datenmengen, wie sie insbesondere in großen Onlineshops vorkommen.
- – Unpersönliche Betreuung des Projekts. Oft betreut ein Mitarbeiter bei diesen Agenturen 25-60 Projekte gleichzeitig.
- – Qualifizierte SEO-Analysten werden oft nur auf sehr teuren VIP Projekten eingesetzt.
- – Es ist extrem schwierig einen direkten SEO-Experten als Ansprechpartner zu bekommen. 90 Prozent der Kommunikation läuft über den Account Manager, weil das die Basis des „Fließband-Models“ ist.
- – Man hat das Gefühl, ein kleines Rädchen in einem nicht zu durchschauenden Konstrukt zu sein.
- – Das Ergebnis ist grottenschlecht. Daraus entsteht übrigens „ein Flair der Unseriosität“ über die gesamte SEO-Branche. Die meisten großen und nicht die kleinen Fließband-Agenturen, sind die „schwarzen Schafe“ der Branche.
Nach fünf oder sechs dieser SEO-Angebote und ein paar Treffen, mussten wir feststellen, dass diese Art des anonymen SEO nichts für uns war.
Aus diesen Gesprächen ergab sich folgendes Bild für uns:
- – Niemand hat sich einmal die richtige Mühe gemacht, um auf die Struktur der Site zu schauen oder die Branche zu analysieren. Es gab SEO als Standardanwendungen in allen Arbeitsbereichen.
- – Es gab kein kompetentes Personal. Wir haben fast ausschließlich mit Vertriebsmitarbeitern oder Key Account Managern gesprochen, als dass wir mit SEO-Experten zu tun gehabt hätten. Oft gingen die Aussagen nicht über ein „Wir werden alles prüfen und Links kaufen“ hinaus. Niemand hat sich die Mühe gemacht und die Struktur der Seite betrachtet. Für uns als großes E-Commerce Unternehmen war das alles nicht akzeptabel.
- – Wir spürten förmlich, wie man uns mit anonymen und maschinell erstellten Reports zuwerfen wollte. Damit war unsere Kommunikation mit Agenturen dieser Art schnell beendet.
Nichts für uns...
90 Prozent der Kommunikation läuft über den Account Manager, weil das die Basis des „Fließband-Models“ ist
Stressed (c) Bildquelle: flickr / r2hox / CC BY 2.0SEO-Agentur „Boutique Art“
Ähnlich einer Mode-Boutique, in der Kunden individuell beraten werden, bietet eine Boutique-Agentur für SEO eine Leistung, die sehr individuell auf Kunden, Branche und den konkreten Fall abgestimmt ist und keine Massenabfertigung. Dabei spielt die Agenturgröße nicht zwingend eine Rolle, worauf es ankommt ist es, als Kunde nicht einer von vielen zu sein.
SEO „Boutique Art“. Vorteile:
- – Jeder SEO-Spezialist bearbeitet nur drei bis vier Projekte
- – Direkte Kommunikation mit einem SEO-Experten als direkter Ansprechpartner
- – Verfügt über einen Stab von SEO-Analysten, die komplizierte Probleme und komplexe Aufgaben lösen können
- – Projekte werden auf einem Niveau bearbeitet, das für ausreichend schnellen Zuwachs an Traffic sorgt
- – Der Auftraggeber hat die Möglichkeit gezielt Fragen mit dem Projektteam zu klären
- – Individuelle Wege und Vorgehensweisen können ausdiskutiert werden
- – Personalisierte SEO-Strategien für jedes Projekt individuell und nicht die gleiche SEO-Vorlage für beispielsweise ein E-Commerce Projekt und einen Escort-Service
SEO „Boutique Art“. Nachteile:
- – Bürokratie und komplexe Berichte
- – Zusätzlich personalbezogene Ausgaben auf unserer Seite. Manche funktionierenden Strategien bedürfen Manpower. Eine Person kann nicht alle Aufgaben in einer Agentur abdecken
- – Die Kosten für die Dienstleistungen sind um das Drei- bis Vierfache teurer als der Marktpreis
Aufgrund der Komplexität unseres Angebots haben wir uns für das Angebot einer Boutique Agentur entschieden. Dann haben wir uns gezielt nach einer Agentur umgeschaut, die uns genau diese Leistungen anbieten konnte. In Design4u haben wir schließlich in Köln diese Agentur gefunden. Wir haben uns umgeschaut:
- – Experten-Videos auf Facebook etc. sondiert
- – Wir haben SEO-Konferenzen besucht
- – Wir informierten uns bei Kollegen aus der Industrie
Dann passierte folgendes: wir haben ein Redesign der Seite durchgeführt, da unser altes Design hoffnungslos veraltet war. Damals nutzten wir vor allem soziale Netzwerke und AdWords, für die Traffic-Generierung. Wir hatten wenig Ahnung über SEO und darüber welches Potenzial überhaupt in unserer Site steckte.
Aber wir haben bemerkt, dass kurz danach der Traffic aus den organischen Suchergebnissen von Google einsackte. Wir haben versucht, die Ursache zu finden und während der Recherchen haben wir diesen Beitrag von Desig4nu entdeckt, der uns ziemlich geholfen hat.
Da wir auf Design4u auch davor mehrmals gestoßen sind, fiel später unsere Wahl auf diese Kölner Boutique SEO-Agentur.
Was jedoch danach kam war die reinste Hölle
Wie wir die Zusammenarbeit mit der Agentur aufgebaut haben
Wir, als klassischer Kunde, haben uns eine Zusammenarbeit mit einer SEO-Agentur als eine Einbahnstraße vorgestellt. Wir haben gedacht, dass die SEO-Agentur uns monatlich 4-5 DIN-A4 Blätter mit den Empfehlungen zuschickt, wir drehen immer wieder ein paar Schräubchen an der Website, machen ein paar Verbesserungen und es läuft von alleine. Danach kommt Traffic, Konversionen, zufriedenes Management und Boni. Was jedoch danach kam war die reinste Hölle.
Laufende SEO-Maßnahmen läuteten eine interne Reorganisation der Content-Abteilung ein, ebenso der Marketing-Abteilung. Und sogar die Rechtsabteilung wurde betroffen. In der Tat haben viele Kollegen gefragt, was unser Geheimnis in Sachen SEO ist, was zum Erfolg führte. Es ist kein Geheimnis – wir ackerten. Monatelang.
SEO im E-Commerce Bereich
Woraus besteht Suchmaschinenoptimierung im E-Commerce Bereich in der Tat?
- – die richtige Auswahl der Semantik
- – die korrekte Umsetzung der Semantik (und alles, was dazu gehört)
- – interne Optimierung
- – Brand Aufbau
Das ist schon alles. Vergessen Sie Backlinks!
SEO im E-Commerce
Eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung im E-Commerce Bereich geht auch ohne klassischen Backlinkaufbau
Erfolgreich im E-Commerce. (c) Bildquelle: flickr / Axel Taferner / CC BY 2.0Analyse der Suchnachfrage
Das wichtigste für uns war es zu begreifen, dass SEO in E-Commerce auf einer kontinuierlichen Analyse der (Such)-Nachfrage aufgebaut ist und einer ständigen Ausrichtung von Shop und Prozessen nach der Nachfrage. Der Shop muss so aufgebaut werden und nicht so wie früher, wie es unserer Einkaufsabteilung und dem Management gefiel. Der Erfolg eines Online Shops besteht aus einer richtigen Strategie und richtigen Tools.
Die richtige Strategie besteht auch darin, es zu verstehen, welcher Suchverhalten-Gruppe der Shop angehört, sprich wie man sucht, um unser Sortiment zu finden. Möglich wäre dann: kategoriemäßig, produktmäßig oder beides. Bei uns hat das Suchverhalten eine eindeutige Kategorie-Ausrichtung. Unsere Kunden suchen nach „Adidas Sportschuhe“ und viel seltener nach „Adidas Powerlift Schuhe in Schwarz“, was bei der Kleidung schon ganz anders aussehen kann.
Das richtig zu verstehen, bestimmt die gesamte SEO-Strategie im Projekt. Wenn Sie einen Fehler in dieser Phase machen, ist eine Bruchlandung der Kampagne unvermeidlich.
Keyword-Clustering. Gruppieren von Keywords nach Produkt Listings
Es scheint einfach zu sein: eine Excel-Tabelle öffnen, Keywords einfügen, fertig. So ist es jedoch nicht.
Es war für uns eine klare Erkenntnis, dass es unmöglich ist, eine und dieselbe Unterseite in die Top-Ten unter den Suchbegriffen „Adidas Sportschuhe kaufen“ und „preiswerte Adidas Sportschuhe kaufen“ zu bekommen. Heutzutage setzt man dafür auf Keyword-Clustering.
Eine weitere Verfeinerung in der Herangehensweise findet bei der Keyword-Analyse statt, indem in kommerzielle und nichtkommerzielle Suchanfragen unterteilt wird. Dies ist äußerst wichtig, wenn die Absicht des Benutzers einer „nicht kommerziellen Art“ ist, macht es Sinn solche Kunden woanders abzuholen, nicht auf den Produkt-Unterseiten. Kommerzielle und informative Suchanfragen können nicht auf gleichen Unterseiten erfolgreich optimiert werden.
Vorgehensweise der SEO-Maßnahmen für neue Produkte / Produktgruppen
Von der Agentur bekommen wir Excel-Dateien mit Semantik, die folgendes enthalten:
- – neue URL, die wir erstellen müssen
- – Stichworte
- – alle Arten von Statistiken für den Suchbegriff / Suchbegriffgruppe
- – aktuelle Traffic Zahlen laut Google Analytics
- – H1, Titel und Description
- – LSI-zusätzliche Synonyme für die Verwendung im Text
Der Pfad, den die semantische Analyse bis zu einer fertigen Unterseite durchmacht, ist recht kompliziert. Als erstes bekommt diese Datei unser Einkaufsmanager. Er filtert direkt am Anfang die Anfragen raus, die wir einfach nicht bedienen können, da die Waren nicht vorhanden sind. Das sind direkt ca. 25% aller Vorschläge der SEO-Agentur und das ist ein recht gutes Ergebnis. In der Branche sind bis 50% üblich!
Danach bekommen die Content-Manager (moderne Verkäufer) diese Vorschläge. Sie passen Produkte darauf an und bestimmen alle Inhalte, die auf die jeweiligen Produkt-Unterseiten kommen. Danach wird in unserem selbstprogrammierten CMS gearbeitet, damit fertige Unterseiten erstellt, die veröffentlicht werden.
Interne SEO-Maßnahmen in diesem Zusammenhang
Auch hier erfolgt auf Basis der SEO-Analyse eine technische Realisierung. Im Gegensatz zu vielen anderen Online-Shops, die einfache Texte schreiben, arbeitet man hier mit einem WDF-IDF ähnlichen Muster. Einfach erklärt geht die SEO-Agentur hierbei hin und und vergleicht unsere Seiten mit denen, die in der Suchmaschine gut ranken. Es wird versucht anhand der Schlüsselwörter im Text Gemeinsamkeiten zu finden und konkrete Hinweise für unsere Content-Writer herauszuarbeiten.
Die Entwicklung der Marke. Infoanlässe
Viele Unternehmen vergessen, bei allen abgedroschenen Verkaufsanfragen, einen der wichtigsten Bestandteile – die Marke.
Bezüglich der Zusammenarbeit mit der SEO-Agentur möchte ich in diesem Zusammenhang besonders darauf eingehen, was die sogenannten Infoanlässe sind und wie sie sich fürs Brand Building ausnutzen lassen.
Diese Infoanlässe müssen recherchiert, aber sie können auch vom Brand selbst erschaffen werden. Durch solche Infoanlässe wächst die Anzahl der Erwähnungen der Marke, auch im Zusammenhang mit dem einen oder anderen Ereignis. Gerade in dieser Hinsicht lassen sich sehr gezielt soziale Netzwerke nutzen.
Infoanlässe
Ausverkauf einer limitierten Auflage und Andrang von Fans ist ein guter Infoanlass gewesen! Was hat das wohl mit dem Backlinkaufbau zu tun?
Infoanlässe für Markenentwicklung nutzen. (c) Bildquelle: flickr / Alpha / CC BY 2.0Ein praktisches Beispiel
Hier ist ein Beispiel einer Idee, die wir durch die enge Zusammenarbeit mit Design4u umzusetzen konnten. In unserem Kölner Ladenlokal war ein Ausverkauf einer seltenen, aber bekannten Schuh-Marke geplant, die viele Fans hat. Erwartet war ein Andrang von Fans, unter anderem unter Sportschuhe-Sammlern aus ganz Europa.
Wir wollten dieses Ereignis als Hype aufbauen! Ausverkauf einer limitierten Auflage, die nur wenige Geschäfte bekommen – das ist doch ein super Infoanlass! Nach einem kurzen, aber produktiven Dialog mit der Agentur, haben wir ein Video gedreht und es auf YouTube hochgeladen.
Der Erfolg zeichnete sich schon innerhalb der ersten Stunden nach Hochladen des Videos auf YouTube ab. Darauf folgte eine weitere Verbreitung in den sozialen Netzwerken.
SEO & SMM – Synergie im Doppelpack!
Eine Woche später haben wir alle Online-Magazine, unter anderem sehr bekannte, die unser Video oder Screenshots eingebunden haben, angeschrieben und sie darum gebeten auf unsere Website zu verlinken. Dadurch haben wir einige wahnsinnsstarke Backlinks bekommen, die man hätte auch nie kaufen können.
Dieser Erfolg wäre über SEO von der Stange nicht realisierbar gewesen. Hier haben wir mit der Entscheidung eine Agentur zu wählen, die unseren Bedürfnissen am besten nachkommt, die besten Erfahrungen gemacht.
Kurze Zusammenfassung unserer SEO-Mechanismen im E-Commerce
- – Semantik sammeln & Keyword-Clustering von der SEO-Agentur
- – Einkaufs-Abteilung erhält Content-Wünsche über das Sortiment
- – Content-Abteilung erstellt Inhalte für neue Produktunterseiten
- – Keyword- und Textanalyse der Agentur
- – Ausarbeitung neuer Produkt-Unterseiten
- – Auswertung der Ergebnisse der SEO-Maßnahmen
- – Arbeit mit der Marke
Wichtig beim gesamten Prozess des SEO ist die ständige Anpassung, die nur eine Boutique Agentur vollumfänglich leisten kann. Hier ist es besonders wichtig mit einer Agentur zusammen zu arbeiten, mit der man gemeinsam Anpassungen bei Produkt und Kategorien vornehmen kann. Äußerst wichtig ist es, die gesamten Prozesse festzulegen und möglichst zu automatisieren – das hat bei uns am Anfang der Zusammenarbeit mindestens 2 Monate gedauert.
Fazit:
Am Ende der Suche nach einer optimalen SEO-Agentur für uns, sind wir bei einer regional ansässigen Digitalagentur geblieben, die SEO sehr gezielt auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens angewendet hat und sich als Boutique-Agentur versteht. Wir denken, dass eine SEO-Agentur seine Vertriebsstrukturen ausdünnen und freiwerdende Kapazitäten im eigenen und operativen Geschäft finden sollte.
Ich empfehle außerdem jedem, weniger auf süße Versprechen der Vertriebsmitarbeiter bekannter SEO-Agenturen zu hören und mehr Fragen zu Prozessen der SEO-Agenturen zu stellen. Bekommt man beim ersten Treffen mit der Agentur einen Vertriebsmitarbeiter und nicht den SEO zu sprechen – sollte man unbedingt die Finger von dieser Agentur lassen.
SEO ist eine komplizierte Disziplin, die viel Zeit und Nerven kostet, aber richtig eingesetzt bringt sie bares Geld! Viel Erfolg!
11 Kommentare zum Beitrag : 260% mehr Traffic für einen Onlineshop nach SEO + eine ehrliche Einschätzung des deutschen SEO-Marktes
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