Wertpapiere von Yandex verzeichnen derzeit einen deutlichen Abwärtstrend. Die Moskauer Börse schloss am 28. April für den russischen Suchriesen mit einem Minus von 7,8 Prozent. Experten sehen diesen Trend, durch die Veröffentlichung der Quartalszahlen dieses neuen Geschäftsjahres, einmal mehr bestätigt.
Der Reingewinn von Januar bis März 2015 verringerte sich um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und belief sich auf 2 Milliarden Rubel. Der Umsatz hingegen erhöhte sich in diesem Zeitraum um 13 Prozent. Das Betriebsergebnis sank in diesem Zeitraum um 45 Prozent, was 1,5 Milliarden Rubel ausmacht.
Grund: mehr Ausgaben
Im Unternehmen macht man das gestiegene Lohnniveau, der Kauf mehrerer neuer Server und Entwicklerkosten für diesen Rückgang mit verantwortlich. Ebenso ist die nicht gerade geringe Miete für zusätzliche 18.000 Quadratmeter des Moskauer Büros zu vergessen. Die Miete wird zudem in US-Dollar fällig, was bei dem katastrophalen Rubel-Kurs vielen russischen Unternehmen Sorgen bereitet.
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Rückläufige Märkte Russlands
Im Umfeld des Unternehmens glauben aber viele, dass bedrohlichen Zahlen unter dem Druck der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen (u.A. für Yandex Werbetreibende) entstehen und unmittelbar auf sie zurückzuführen sind. Rückläufige Märkte sind in Russland der Fahrzeug- und Maschinenbau, Finanzdienstleistungen und Elektronik. Yandex beteuert aber immer wieder, dass der Pool der Werbetreibenden gut diversifiziert sei und Branchen wie Medizin, Bau, Produkte und Dienstleistungen wiederum andere Branchen auffangen würden.
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Das Umsatzwachstum der Yandex-Werbung auf den eigenen Websites der ersten drei Monate 2015 konnte schließlich ein Umsatzplus von 14 Prozent zeigen. Im ersten Quartal 2015 konnte man so mit 323.000 Werbern auch 14 Prozent mehr Umsätze machen. Content-bezogene Werbung ist das einzige Segment des Marktes, das einen positiven Trend im ersten Quartal zeigen konnte. Laut letzter Geschäftsberichte glänzten wichtigste Yandex-Kennzahlen immer wieder durch steigende Umsätze und Gewinne.
Yandex verdient mehr Werbemillionen im Internet, als der russische „Erste Kanal“ durch TV-Werbung
An der New Yorker Börse hoffen die Anleger noch auf einen positiven Anschub, der aus dem noch offenen Kartellverfahren gegen Google entwachsen könnte.
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