In der letzten Zeit werden zunehmend Stimmen lauter, dass mit der Globalisierung und Erweiterung von E-Commerce bei einheimischen Marktteilnehmern eine Stagnation einsetzten wird und der Markt sich zunehmend um internationale Anbietern erweitert, die immer mehr Marktanteile erobern. Stimmt das?
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E-Commerce. Weltweite Situation
Weltweit ist der gesamte E-Commerce-Markt in drei Bereiche unterteilt: global, lokal und die Shopping Clubs.
Global Player (Amazon, eBay, etc.) bieten eine sehr breite Produktpalette und Waren aus allen Preissegmenten. Russische Kunden könnten bei solchen Anbietern vermehrt kaufen, auch wenn es in der Logistik und Versendung der Waren noch erhebliche strukturelle Probleme gibt, was sich preislich niederschlägt. Die Waren werden teurer.
Eine weitere Form der Onlineshops sind die sogenannten Shopping-Clubs oder Internet Outlets, einer Art Zusammenschluss von Menschen, die ein ähnliches Interesse haben. Hierbei ist der Markt nur registrierten Mitgliedern zugänglich, die für ihre Mitgliedschaft zahlreiche Vergünstigungen in Form von Rabatten und ähnlichem erhalten.
Logistikprobleme in Russland
Derzeit ist man bei der Warenauslieferung von Onlinebestellungen noch sehr auf die kleine Unternehmen / Kuriere angewiesen, die einen kleinen lokalen Markt beliefern. Das lässt die Preise, im Vergleich zu beispielsweise dem westeuropäischen Markt unnötig steigen, da die Ware nicht über ein landesweites Postnetz verschickt werden kann.
Die aktuelle Lage im E-Commerce Bereich ist aufgrund dieser strukturellen Probleme, insbesondere im Hinblick auf den Postversand gerade für kleinere und mittlere Onlineshops schwierig.
Besonderheiten des russischen E-Commerce
Im Gebiet der ehemaligen UdSSR gelten andere Rahmenbedingungen, von denen die schwerwiegendsten in der Logistik und einem nicht funktionierenden Zahlungssystem liegen. In Russland und den ehemaligen GUS Staaten ist der Markt eng und nicht im Wettbewerb, was zur Folge hat, dass die Auswahl an Produkten begrenzt und die Preise hoch sind.
Das geringe Wettbewerbsumfeld und die demografische Krise haben zur Folge, dass die Personalkosten überproportional steigen, wobei die Produktivität keinesfalls mit Europa zu vergleichen ist. Ein hohes unternehmerisches Risiko für potentielle Investoren. Teure Logistikkosten und eine hohe Steuerlast, lassen Margen schmelzen. Die russischen Online Händler müssen alle Waren mit hohen Zuschlägen versehen und können sich das Risiko von unverkauften Waren nicht leisten. Das alles führt zur kleinen Auswahl und den hohen Preisen.
In Anbetracht dieser schwierigen Umstände, muss sich russische Unternehmen besser aufstellen und seine strukturellen Probleme angehen. Zwar waren Global Player wie eBay in Russland bei mehreren Versuchen in bisher erfolglos, aber sie geben nicht auf. Da der eBays Versuch, Russland „auf Anhieb zu erobern“ gescheitert ist, wurde nun für die Invasion Wladimir Dolgov angeheuert, ein erfahrener Manager, der bis dahin google.ru (Google Russland) leitete.
Was wird die Zukunft dem Online Handel bringen?
Je mehr Bewegung in den russischen E-Commerce Bereich kommt und auch größere internationale Unternehmen funktionierende Online Shops betreiben, desto mehr sind einheimische Onlineshop-Betreiber in der Pflicht ihren Kunden interessantere Konditionen einzuräumen, um wettbewerbsfähig zu sein. Die ganze Branche würde davon profitieren, den je mehr internationale Unternehmen in den russischen Markt kommen, desto besser werden die infrastrukturellen Rahmenbedingungen dieses Handelsplatzes.
Amazon und eBay beeinflussen das Verhalten der inländischen Verbraucher selbst ohne auf dem russischen Markt vertreten zu sein. Schließlich sind die internationalen Bestellungen häufig viel preiswerter als die bei den lokalen Händlern. Berücksichtigt man eine breitere Produktpalette der ausländischen Händlern, dann kann man sicher sagen dass russische Unternehmen schnell dazu lernen müssen. Sonst haben sie eine schwere Zeit vor sich.
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