Bei den chinesischen Online-Riesen wie Alibaba oder JD.com scheinen die GUS-Länder im Fokus des wirtschaftlichen Interesses zu stehen. JD.ru ist auf dem russischsprachigen Sektor bereits sehr erfolgreich. Die Ukraine macht dabei einen Anteil von 10 Prozent am Umsatz im russischsprachigen Raum aus. Weitere 10 Prozent kommen aus den ehemaligen sowjetischen und den osteuropäischen Ländern. Die restlichen 80 Prozent der Bestellungen entfielen dabei auf die russischen Konsumenten. Es ist also Bewegung im Markt!
JD’s Markteintritt in der Ukraine
Die Chinesen haben den Markteintritt in der Ukraine ohne nennenswerte Marketingkampagne geschafft. Wie der Chef des Russlandgeschäftes bei JD.com, Victor Xu bekräftigte, sei das Gebiet der Ukraine eines der interessantesten Märkte für das Unternehmen. Die hohe Anzahl an Bestellungen schaffte man auch ohne jeglicher Marketing-Anstrengungen, hob er in einem Skype-Call während der „Ukrainian E-commerce Expert“ Konferenz. JD.com startete in der Ukraine am selben Tag wie in Russland – am 18 Juni 2015.
Weiterhin stellte er die interessanten Wechselwirkungen zwischen dem chinesischen und ukrainischen eCommerce in den Vordergrund. Es gebe weiterhin eine große Bereitschaft auch ukrainischer Onlineshop, Ware aus China ins Sortiment zu nehmen. Laut Xu steht die globale JD-Strategie für den ukrainischen Markt auf den selben Säulen wie in Russland.
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Kundengewinnung auf chinesische Art
Bei der Kundengewinnung im Ukrainegeschäft, beschreitet auch hier das Unternehmen diverse Wege. Bei JD.com besteht die Möglichkeit die Warenbestellung an einen Kundenkredit zu binden, was ein wahrer Umsatzbringer geworden ist. In Planung ist die Eröffnung mehrerer Showrooms in der Ukraine, die jedoch zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden sollen. In diesem Zusammenhang sucht man derzeit schon nach lokalen Partnern. In der Metropole Moskau verfügt man seit Kurzem schon über einen Showroom.
Darüber hinaus arbeitet man bei JD unter Hochdruck an der Logistik, sprich der Verkürzung von Lieferzeiten. Im Unternehmen ist man bestrebt einen Standard für die Länder zu definieren, der allgemeingültig ist. Xu hat hier den Ukrainern versprochen in Kürze Lieferzeiten zu schaffen, die der lokaler Onlinehändler entsprechen würden und bei fünf bis sieben Tagen liegen würden.
Bis dato befördert JD.com Waren auf die unterschiedlichste Art und Weise. Zum Teil arbeitet man mit örtlichen Logistikunternehmen, der staatlichen Post oder Lieferdiensten. Das Problem stellt dabei nicht die logistische Struktur als solche dar, sondern die so genannte letzte Meile, sprich die Lieferung ins Haus.
Ein weiteres Problem stellen die Versandkosten – die kostenlose Lieferung ist nicht immer möglich, aber immer auch noch die Lieferzeiten dar, die derzeit häufig zwischen 20 und 50 Tagen liegen.
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E-Commerce in der Ukraine
Trotz der Tatsache, dass die Ukraine in einer wirtschaftlich schlechten Lage ist und die Krise deutlich die Kaufkraft abschwächt, ist der Bereich des E-Commerce dennoch einer mit den höchsten Wachstumsraten in Osteuropa. Das Geschäftsjahr konnte gegenüber dem Vorjahr mit einem Wachstumsplus von 35 Prozent abschließen. Experten gehen davon aus, dass der ukrainische Onlinemarkt auch weiterhin wachsen wird. Aus diesem Grund gehen immer mehr auch russische Unternehmen dazu über in der Ukraine neue Niederlassungen zu gründen.
Laut GfK wurden im Jahr 2014 rund 30 Prozent der Online-Käufe vom Ausland aus abgewickelt. Derzeit zählen von mehr als 19 Millionen ukrainischer Internet-Nutzer nur 2,8 Mio. zu Online-Käufern.
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