Nach dem ersten Teil über Online Handel und E-Commerce in Russland folgt die Fortsetzung. Über eine Initiative gegen ausländische Onlineshops, die es nie gegeben hat, darüber, warum Russen so gerne in den Online Shops außerhalb Russlands einkaufen und warum es von denen immer mehr sein wird.
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Erklärung des stellvertretenden Ministers und des Ministeriums
Zuvor berichteten einige Medien, dass das russische Kommunikations- und Informationsministerium es in Erwägung zieht, es schwieriger für Russen zu machen, in Online-Shops außerhalb Russlands zu kaufen, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Online-Händlern zu erhöhen. So eine Erklärung des stellvertretenden Ministers für Kommunikation Dennis Swerdlow.
Von offizieller Seite wurden jedoch die Aussagen Swerdlows zum Thema Online Shops nicht bestätigt und folglich fehlinterpretiert. Wobei solche Fragen überhaupt nicht in den Zuständigkeitsbereich des Ministeriums fallen.
Kauf bei ausländischen Online-Shops für Russen: aber richtig günstig!
Derzeit ist der Kauf bei ausländischen Online-Shops Mehrwertsteuer- und Zollfrei, sofern Bestellungen pro Monat und Person nicht mehr als 40.000 Rubel (ca. €1000) übersteigen.
2012 haben Russen Waren im Wert von über 10 Mrd. US-Dollar über ausländische Internetseiten gekauft. Nach der Prognose des Direktors für Marketing und Logistik von Vipont .ru Kirill Ladygin wird bis zum Jahre 2015 ein Anstieg auf bis zu 30 Mrd. US-Dollar erwartet. Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala sind Autoteile, Kleidung, Schuhe und Accessoires.
Wie РИА Новости (RIA News) mitteilt, heißt der wichtigste Lobbyist und der Initiator der Regulierungsinitiative für die Dämmung der privaten Einkäufe in ausländischen Online Shops Oskar Hartmann. Er ist der CEO von KupiVIP (Kauf-VIP) und er hat versucht die Debatte über die Besteuerung von solchen Käufen in die Wege zu leiten. „Ich bin für die Chancengleichheit für alle“ – schrieb Hartmann in der darauf hin folgenden Diskussion.
Der Grund für unterschiedliche Preise
Das Problem sind die völlig unterschiedlichen Preise in den Online Shops außerhalb der Russischen Föderation, sagte Ladygin. „Der Kauf im Ausland sei, auch unter Berücksichtigung der Kosten für den Versand, sehr viel billiger als im Inland“, – sagte er zu RIA News. Der russische Markt, im Vergleich zu Westeuropa und den USA, weist zwei bis dreimal höhere Preise auf, zumindest im Premium-Segment. Bei den Preisen im unterem Preissegment seien die Unterschiede nicht so signifikant.
Allerdings hat der Preisunterschied objektive Gründe. „Einer der wichtigsten Gründe für diese Preisunterschiede liegt darin, dass russische Unternehmen, die Güter aus dem Ausland einführen, diese für den heimischen Markt zertifizieren müssen, die Kosten für die Zollabfertigung bezahlen müssen etc. Weiterhin müssen sich diese Unternehmen auch noch mit der unzureichenden Infrastruktur im Land auseinandersetzen. „Unter solchen Umständen zu konkurrieren ist hart“, – sagte Dennis Kabakchi, Mitbegründer von „ITS“, die Entwicklung von E-Commerce Projekten in Russland vorantreibt.
Allerdings sieht Kabakchi in einer möglichen Einführung neuer Steuern keine gute Lösung. Er stellt fest, dass eine solide Lösung nicht in den Schutzmaßnahmen gegen ausländische Einzelhändler, sondern in der Senkung der Zölle und Steuern, sowie in der Schaffung von Bedingungen für die Entwicklung der inländischen Händler liegen könnte.
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