Nach dem Verkauf von 75 Prozent von Yandex Money an die Sberbank, wird Yandex mehr als 100 Millionen Kunden von Sberbank hinzu bekommen. Die Bank hat bekannt gegeben, dass sie das elektronische Zahlungssystem flächendeckend erweitern möchte. Das wird zu einer der Prioritätsaufgaben der Sberbank für die nächsten Jahre.
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Die Sberbank hat für den Erwerb des 75 Prozent Anteils rund 60 Millionen Dollar bezahlt und hält seit dem 19. Dezember 2012 die Anteilsmehrheit an Yandex Money.
Sberbank und Yandex Money Zusammenarbeit
Hinsichtlich des Erwerbs der Anteile, sagte der Chef der Sberbank German Gref, dass unbedingt an der Erhaltung der Marke Yandex Money festgehalten werde, sowie auch am bewährten Zahlungssystem, an das die Kunden gewohnt seien.
„Eine erzwungene Migration der Kunden aus dem Zahlungssystem „Yandex Money“ an die Bank wird es nicht geben. Im Gegenteil, kann es vielmehr von einer Kundenübernahme von Sberbank-Kunden in das Yandex-System gesprochen werden“, so Gref.
Um Zahlungssystem „Yandex Money“ gibt es ca. 12 Millionen Konten. Die Zahl der aktiven Nutzer von Online-Diensten der „Sberbank“ beläuft sich auf ca. 6 Millionen, der Nutzer der mobilen Sberbank Services – ca. 9 Millionen, so der Vizepräsident von Denis Bugrov.
Arkady Volozh von Yandex sieht in dem Verkauf von Yandex an die Sberbank einen richtigen Schritt in die Zukunft.
„Es war an der Zeit sich einen strategischen Partner zu suchen um den Weg vom reinen Internetdienstleister auch auf eine reale Ebene zu bringen. Das ist uns mit der Sberbank gelungen“, so Arkady Volozh.
Zukunftsperspektiven des russischen E-Payments
Denis Bugrov sagte RBC, dass das derzeitige Hauptziel im Ausbau des E-Payment und Micropayment liege. Insbesondere im Bereich der Zahlungen von Endkunden an beispielsweise Versorgungsunternehmen liege noch großes Potential.
Laut Denis Bugrov erhalten alle Sberbank-Kunden ab jetzt die Möglichkeit ganz unkompliziert in das Yandex-System aufgenommen zu werden. Anfang 2013 werden Sberbank Kunden voll und ganz das Servicesystem von Yandex nutzen können, es wird auch die ersten gemeinsamen Produkte geben.
Die Zahl der Sberbank-Privatkunden liegt derzeit bei rund 106 Millionen Menschen, von 143 Millionen Russen. Bei den Firmenkunden sind es bereits 1,5 Millionen Unternehmen, wobei es insgesamt 4,3 Millionen russische Unternehmen gibt.
Die Konkurrenz sind nicht die Unternehmen, sondern das Bargeld!
Boris Kim von Qiwi findet, dass die Übernahmebedingungen und auch der gezahlte Betrag absolut fair seien. Betrachte man die enormen Wachstumsraten im Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs, waren die gesamten Bedingungen fair.
Er glaubt, dass der gesamte russische Markt vom Sberbank-Yandex-Deal profitieren werde.
„Natürlich wird es den Wettbewerb verschärfen, aber wir müssen verstehen, das der Hauptkonkurrent in diesem Bereich zur Zeit weder Yandex Money, Sberbank sonst noch ein weiteres Unternehmen ist, sondern das Bargeld ist“, so Boris Kim von Qiwi.
„Der Anteil der bargeldlosen Zahlungen in Russland beträgt nur 10 Prozent und alle Marktteilnehmer sind ständig bestrebt neue Verkäufer und Käufer in ihr Zahlungssystem zu integrieren, sagte Boris Kim.
Wie geht es weiter zw. Yandex Money und Sberbank?
Über genaue Produkte, die aus der Zusammenarbeit von Sberbank und Yandex entstünden, wollte sich keines der Unternehmen äußern.
Eines teilte Eugenia Zavalishina RBC aber mit: „Insbesondere ist uns wichtig den gesamten Bereich des Bezahlens mit Plastikkarten zu erweitern.“
Peter Didenko von SKB Kontur sieht Chancen, als auch gewisse Risiken in einer solchen Zusammenarbeit. Zum einen verfüge Yandex über ein enormes Potential und auch Erfahrung auf dem Gebiet des E-Payment, auf der anderen Seite dürfe nicht vergessen werden, dass es sich bei der Sberbank um ein traditionelles Geldinstitut handle, was sowohl Nachteile aber auch Vorteile mit sich bringt.
Beachtlich ist der enorme Erfolg von Yandex Money seit der Gründung im Jahre 2002. Laut Runet ist es das mittlerweile größte elektronische Zahlungssystem. In den großen Städten nutzten 2012 bereits 15 Prozent der Bevölkerung Yandex Money. Qiwi und WebMoney kamen auf je 10 Prozent.
Die Börse reagierte positiv auf den Yandex-Sberbank-Deal und reagierte bereits am Folgetag danach mit einem leichten Kursgewinn von 1,99 Prozent.
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