Was bisher für Metropolen wie London und Tokyo galt, erlebt derzeit die Hauptstadt Russlands. In der Moskauer City zu wohnen, wird zum Privileg der Reichen.
Trotz des einsetzenden Baubooms fehlen bezahlbare Wohnungen in Moskau. In der City zu wohnen bedeutet mittlerweile 7000,- bis 10.000,-€ pro Quadratmeter für Wohneigentum hinzulegen. Da kann der Rote Platz auch schon mal weiter entfernt sein.
Für Wohnungen in der Nähe des Moskauer Zentrums, sind die Preise nach oben hin offen und werden vom Verkäufer diktiert. Man sendet eben Signale, wenn die Wohnadresse auf Roter Platz (Moskau), Königsallee (Düsseldorf) oder Markusplatz (Venedig) lautet – und darauf sind reiche und superreiche Russen ganz versessen.
Rasanter Anstieg der Wohnungspreise
Das Frühjahr 2013 brachte etwas Durchatmen für potenzielle Käufer von Wohnungen in Moskaus bester Lage, denn der rasante Anstieg bei den Wohnungspreisen hat nachgelassen. Derzeit beträgt die Wachstumsrate nur 0,1 bis 0,2 Prozent. Für den Herbst 2013 geht man aber wieder von Wachstumsraten von 1-3 Prozent aus.
Die Immobilienbranche hat mittlerweile Schwierigkeiten dieses Tempo mitzuhalten und sieht sich immer wieder gezwungen Preiskorrekturen bei Wohneigentum durchzuführen. Derzeitiger Spitzenreiter ist eindeutig Moskau mit den rasantesten Preissteigerungen, gefolgt von Sankt-Petersburg, wo Wohnraum in Citylagen teuer ist, aber die Preissteigerungen viel moderater ausfallen.
Spekulationen auf Wertzuwachs
Viele spekulieren mittlerweile auf den Wertzuwachs bei Immobilien. Viele kaufen derzeit Wohnungen in Stadtteilen, die nicht so gut zu erreichen sind, z.B. im Moskauer Gebiet und spekulieren darauf, dass diese Gebiete in naher Zukunft infrastrukturell besser angebunden sind und die Preise steigen.
Die Preise im Moskauer Umland sind gar nicht abgesackt, im Gegenteil beträgt das Wachstum weiterhin erhebliche – 1,4%. Das ist nicht verwunderlich – derzeit sind wieder viele Gespräche im Raum über die Pläne mancher hochrangigen Beamten ein Teil des Moskauer Umlandes formell und offiziell Moskau anzugliedern.
In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt, dass Wohnungen günstig zu haben waren und nach dem Bau einer U-Bahn oder Autobahn Objekte plötzlich das Dreifache kosten. Besonders in Moskaus boomender Bauwirtschaft war das häufig der Fall.
Sotschi
Ganz heißer Kandidat ist und war Sotschi und Umland. Der Austragungsort der Olympischen Winterspiele ist begehrt wie nie. In Chabarowsk stiegen die Preise einfach mal so um 3,2 Prozent, in Iwanowo um 3,6 Prozent. Wohl gemerkt, ohne eigenes Zutun. Außerdem ist anzumerken, dass die teuersten Immobilienpreise nicht unbedingt in den größten Städten zu verzeichnen sind. Das sieht man deutlich, wenn man einen Blick auf unsere TOP 10 der russischen Städte wirft.
Immobilienpreise russischer Städte, Februar 2013 | |||
Stadt | Durchschnittspreis (€./m2) Feb. 2013 | Veränderung(%) | |
Moskau | 5009 | 0.1 | |
Sankt-Petersburg | 2491 | 0.2 | |
Chabarowsk | 1867 | 0.5 | |
Sotschi | 1853 | 3.2 | |
Jekaterinburg | 1757 | 0.8 | |
Nischni Nowgorod | 1546 | 1.5 | |
Kaluga | 1535 | 0.3 | |
Rostow am Don | 1520 | 0.5 | |
Tjumen | 1516 | 0.9 | |
Belgorod | 1511 | 1.8 |
Hinterlasse als Erster einen Kommentar