Ukraine: die zentrale Wahlkommission hat offiziell den Sieg Poroschenkos bei den Präsidentschaftswahlen erklärt. Bereits am 7. Juni soll der Präsident sein Amt antreten. Sich jedoch auf dem Wahlsieg auszuruhen, danach wird wohl niemandem in der Ukraine der Sinn stehen. Dazu sind die Probleme innerhalb des Landes viel zu groß.
Insbesondere die Situation im Südosten der Ukraine ist viel zu brisant, als das man jetzt schon klar handlungsfähig wäre. Dennoch sind jetzt schon die Erwartungen an den neuen Präsidenten hoch. Petro Poroschenko wird sich für einen Weg entscheiden müssen, wie in Zukunft die bilateralen Beziehungen beider Länder verlaufen sollen.
Eine Stimme für Europa
Die Internationale Presse sieht im Ausgang der Wahl einen entscheidenden Schritt in Richtung Annäherung an Europa. Da sind sich die Medien unisono einig.
„The Guardian“ wertet den Ausgang der Wahl in der Ukraine als „eine Stimme für Europa“ und das die Ukrainer „mit einer unerschütterlichen Begeisterung für Europa gestimmt haben“. In Anspielung auf das eher euroskeptische Wahlverhalten bei der Europawahl, wertet The Guardian die Entscheidung der Ukrainer als sehr viel zielgerichteter.
Außerdem spricht „The Guardian“ davon, dass das Wahlergebnis der erste Schritt zu einer Befriedung innerhalb des Landes sei.
„Die Separatisten im Osten der Ukraine scheinen, wie nie zuvor seit der Krise, auf verlorenem Posten zu sein“
– schreibt The Guardian.
Das Ziel: Die Ukraine in der EU
Poroschenko gilt als langjähriger und überzeugter Anhänger der europäischen Integration der Ukraine. Im Land sollen es mehr als die Hälfte der Bürger sein, die ebenfalls eine Ausrichtung hin nach Europa befürworten.
Dass Poroschenko pro Europa einstellt ist und es immer war, wissen seine politischen Wegbegleiter, aber auch die Opposition.
„Die Priorität der neuen Regierung wird die europäische Integration sein. Noch vor meinem Amtsantritt wird es hierzu Gespräche geben.“
Noch in guter Erinnerung dürfte jedem Ukrainer sein, dass die Verhandlungen für ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine, federführend unter EU-Kommissar Stefan Füle und dem Ex-Präsidenten Janukowytsch bereits abgeschlossen waren und die Verträge unterschriftsreif in der Schublade lagen. Im letzten Moment kam es aber dann doch zum Verhandlungsabbruch. Davor bestätigte Janukowytsch womöglich den Kurs auf Eurointegration. (Links: 1, 2, 3, 4)
Euromaidan
Das gilt als Auslöser vom sogenannten „Euromaidan“, der flächendeckenden Proteste in der Ukraine seit 21 November 2013. Daraufhin haben wir unsere Berichtserstattung zum Thema Ukraine gestoppt (letzte Meldung: Geplantes EU-Assoziierungsabkommen mit der Ukraine liegt auf Eis vom 24.11.2013)
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