Die Daten- und Informationsflut im Internet wird immer größer, zum einen liegt das an der Verbreitung und der stetig wachsenden Anzahl von Usern, aber zu einem großen Teil an den sinnlosen, überoptimierten Inhalten, die eingestellt werden. Das Internet ist mit diesen Inhalten förmlich aufgebläht.
Die Suchmaschinen haben dem den Kampf angesagt und wollen zunehmend gegen diesen sinnlosen Content vorgehen, weil er den Usern keinen Mehrwert bringt. Klingt vielleicht erst mal nach Zensur, ist aber wohl der einzig gangbare Weg für Google & Co.
Yandex semantische Muster vs. Googles „Schwafel-Score“
Vielleicht würde man besser sagen: Yandex & Co., denn die russische Suchmaschine scheint in diesem Thema – wie schon häufig zuvor – bereits weiter zu sein und sich anderer hochwirksamer Instrumente zu bedienen. Seit langem ist schon bekannt, dass Yandex mit dem führenden Sprachinstitut des Landes zusammenarbeitet.
In Fachkreisen vermutet man, und vieles spricht dafür, dass dort nach semantischen Mustern geforscht wird, die normal verfasste Inhalte von künstlich überoptimierten Inhalten unterscheiden.
SEO für Yandex
Yandex ohne Backlinks
Yandex ohne Backlinks. Teil 2
Yandex ohne Backlinks. Mini-FAQ
SEO Yandex erfolgreich
Sollte das funktionieren und Einzug ins Internet halten, würde das einer kleinen Internetrevolution gleichkommen. Yandex hat bei diesem Thema wohl die Nase vorn, aber auch Google hat sich diesem Thema mit dem vor kurzem angekündigten „Schwafel-Score“ Patent („Gibberish Scores“) ganz verschrieben.
Mit dem Schwafel-Score Patent kündigt Google an, zukünftig in der Lage zu sein, den Anteil an nutzlosem „Geschwafel“ innerhalb von Texten herauszufiltern.
Was macht Yandex konkret?
Yandex stuft überoptimierte Texte bereits jetzt(!) sehr wirkungsvoll ab. Stellen wir uns vor, welche Herangehensweise ein SEO hat, wenn er einen „perfekten“ Text selber schreibt oder in Auftrag gibt. Als Resultat kommt ein Text in Unique Content und wird online gestellt. Dann werden die anvisierten Suchbegriffe mit „strong“, „H2“ und weiteren Mitteln der Auszeichnungssprache HTML hervorgehoben. Alles soweit ganz normal, millionenfach gemacht und gängige Praxis.
Eine Strategie von Suchmaschinenoptimierern ist das Verfassen von Texten, in denen bestimmte Schlüsselwörter vorkommen. So ähnlich sieht das auch der verbreitete „WDF*IDF-Ansatz“. Das ist gängige Praxis und Bestandteil vieler SEO-Kampagnen. Bei Yandex funktioniert WDF*IDF garantiert nicht.
Intonation ist die Antwort
Vielmehr liegt der Fokus bei Yandex derzeit auf der sogenannten Morphologie und an der Erkennbarkeit von sinnfreien Inhalten. In der Regel spiegeln sich diese Inhalte in gewissen, immer wiederkehrenden Text-Strukturen wieder. Dabei kommt der Intonation eine ganz besondere Bedeutung zu. Hierbei fließen Erkenntnisse aus vorhergehenden Studien, bei denen Referenz-Texte laut gelesen oder auf Band eingesprochen wurden. Anhand gewonnener Erkenntnisse lassen sich auch geschriebene Texte perfekt analysieren.
Ungefähr so sieht eine Behauptung aus:
Und so eine Frage:
Der springende Punkt ist, dass Yandex seit Langem Intonation im Text versteht und in der Lage ist, zwischen primären Begriffen im Text zu unterscheiden und zwischen denen, die das nicht sind, für einen SEO jedoch sehr bedeutsam!
Ein einfaches Beispiel, das verdeutlicht, wie sich häufig im Fließtext Textbestandteile befinden, die völlig zusammenhangs- und nutzlos eingebaut sind:
„Deutschland ist das stabilste Land der Europäischen Union und in wirtschaftlicher Hinsicht, trotzdem ist die Einkommenssteuer in Russland nur 13% und bis zu 43% in Deutschland.
Eine Firma in Deutschland können Sie mit Hilfe unserer Anwälte eröffnen„
Beim Lesen wird schnell wird klar, dass der zweite Satz einzig und allein zu SEO-Zwecken angelegt wurde, weil er einfach nicht in den Kontext passt.
Die Hauptphrase ist: Einkommenssteuer 13% in Russland und 43% in Deutschland. Also einwandfrei und keine Suchmaschine der Welt würde das beanstanden.
Erst mit der richtigen Intonation, tritt dieser sinnlos eingebaute und quasi versteckte zweite Satz als solcher zu Tage. Es stellt sich sehr einfach heraus, dass, wenn eine Person etwas sagt, das eher emotional und laut zum Ausdruck bringt. In diesem Fall unterscheidet sich die Werbebotschaft (emotional gesprochen) vom übrigen Text (eher ohne Emotion und nur informativ).
Für Yandex spielen dabei, neben der bereits erwähnten Intonation, auch die priorisierenden Worte eine maßgebliche Rolle bei der Indexierung eines Textes.
Fazit:
Yandex hat mit dem neuen Verfahren ein wirksames Mittel in die Hand bekommen, das Internet von überoptimierten Texten zu befreien und das sich immer weiter aufblähende Netz zumindest etwas einzudämmen. Hoffentlich kriegt das Google auch hin.
1 Kommentare zum Beitrag : Morphologie und Yandex vs. Googles „Schwafel-Score“ und WDF*IDF
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