Die Suchmaschine Sputnik, die von Rostelecom im Frühjahr 2014 ins Leben gerufen wurde, ist hinter seinen Erwartungen geblieben und hat in dieser Zeit wenig Zuspruch erhalten. Jetzt droht der Regierungssuchmaschine ganz das Aus oder zumindest ein Umbau, wie es aus den Reihen der Rostelecom verlautbarte.
Kein ernsthafter Wettbewerber für Yandex oder Google
Die Situation heute ist die, dass Sputnik nicht einmal einen Marktanteil von einem Prozent erlangt hat. Im Vergleich dazu waren es bei Yandex 54 Prozent, bei Google 40,8 Prozent und bei Liveinternet 4,4 Prozent Marktanteil. Ursprünglich sollte sich Sputnik als staatliche Suchmaschine positionieren.
Das Schicksal von Sputnik wird der neue Präsident der Rostelecom Michail Oseevsky maßgeblich bestimmen. Wenn man sich die Einzelheiten des Projektes betrachtet und um die Einzelheiten des Projektes weiß, dann wir man schnell erkennen, dass eine komplette Schließung eher unwahrscheinlich ist. Sputnik verfügt über die Technologie und es bestehen auch Verträge. Sein Wert macht dieser technologische Vorsprung aus, insbesondere die Algorithmen und das maschinelle Lernen.
„Die Pläne für eine Weiterentwicklung von Sputnik werden jetzt überarbeitet. Hier werden Anpassung nötig sein, die Sputnik mehr an die Gegebenheiten der User anpassen“
– bestätigte einer der Sprecher, Andrey Polyakov von Rostelecom.
„Das Unternehmen will die Effizienz verbessern und die Kosten senken. Um dies zu tun, muss die Suche auch auf die wirtschaftlichen Marktmodelle hin ausgerichtet sein. Diese Optimierung macht ein Unternehmen erst flexibel, mobil und schnell. Diese Schritte muss man umsetzen, um neue Märkte zu erschließen und die betriebliche Effizienz zu gewährleisten“
– so Polyakov.
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Sputnik schreibt rote Zahlen
Große Suchmaschinen finanzieren sich über den Verkauf von Werbung. Dieses Verhältnis scheint bei Sputnik nicht ausgewogen, denn den Einnahmen standen die Verluste gegenüber, die um ein Vielfaches höher lagen.
Sputnik hat sich bei seiner Einführung direkt als Suchmaschine der öffentlichen Hand positioniert. Erste Investitionen für dieses Projekt sollen bei 20 Millionen US-Dollar gelegen haben, wobei keine genaueren Angaben von Seiten der Rostelecom bekannt sind. Zur wichtigsten Aufgabe Sputnik sollte der Zugang zu öffentlichen Behörden werden und die digitale Gesellschaft stärker an staatliche Stellen anbinden. Das so genannte E-Government sollte Zahlungsschnittstellen und Technologien entwickeln und planen. Ebenso verfügt Sputnik über einen eigenen Browser.
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Staat und das Verhältnis zur „freien“ Suchmaschine Yandex
Immer wieder wurde das Verhältnis von Staat zu Yandex beleuchtet und man bezweifelte eine völlige Unabhängigkeit von Yandex.
Stand heute:
„Zur führenden Suchmaschine Yandex hatte man von staatlicher Seite viele Fragen. Jetzt gibt es keine Fragen mehr! Yandex zeigt ein angemessenes Informationsbild“
– so ein Manager von Rostelecom
Das ist schon fast alles, was man über die Meinungsfreiheit in Russland wissen muss. So frei ist Yandex überhaupt nicht. Dass die Regierung jetzt keine Fragen mehr zu Yandex hat, kann eindeutig als Zeichen gesehen werden, dass nach Scheitern von Sputnik jetzt Yandex auf Spur gebracht wurde.
Yandex gibt immer wieder an, dass das Meinungsbild ein Abbild der Gesellschaft der Bürger in Russland sei und keinerlei Einflussnahme von staatlicher Seite kommen würde. An der Stelle ein kleiner Hinweis: vor drei Jahren haben wir berichtet, dass Putin höchstpersönlich nach souveränen, alternativen Suchmaschinen in Russland verlangt hat.
Aus dem Ministerium für Kommunikation:
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, dass Projekte wie Suchmaschinen die Entwicklung des einheimischen Marktes stärken würden und deshalb so wichtig seien. Hier bestünde Handlungsbedarf, um eine gute Ausgangsbasis für verschiedene Bereiche der IT-Industrie zu schaffen. In dieser Hinsicht kann das Projekt als sehr wichtig angesehen werden.
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Im Gegensatz zu anderen Ländern, verfügt Russland über eine breite Palette an eigenen Internetlösungen, E-Mail-Diensten, Cloudspeicher und anderen Dienstleistungen. Es ist sehr schwierig mit einer neuen Suchmaschine in diesen Bereich vorzudringen, der so von Google und Yandex geprägt ist.
UPDATE:
Suchmaschine Sputnik funkt weiter!
Der Leiter der „Rostelecom“, Michail Oseevsky sagte, dass die Arbeit der Suchmaschine „Sputnik“ fortgesetzt wird:
„Die russische Rostelecom wird das Projekt Suchmaschine Sputnik weiterhin aufrechterhalten und Kosten optimieren.“
Der Leiter der Rostelecom hat Sputnik als gutes Projekt bezeichnet, was Suchmaschine, Browser und andere Projektteile verbindet.
„Wahrscheinlich hat in seiner Gesamtheit das Projekt seine Aufgaben erfüllt. Ich weiß nicht ob die Aufgabe darin bestand, einem der großen, wie Yandex oder Google die Stirn zu bieten, aber dennoch ist Sputnik mit seinen Funktionen wichtig für das Land“
– so Oseevsky.
Im zufolge wird man, neben den zusätzlichen Anwendungen, die für die Suchmaschine geplant sind, auch auf den Bereich Big Data weiter ausbauen.
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