Seit heute sendet die neue Suchmaschine Sputnik erste Signale aus und gleichsam fiel die Präsentation am 22. Mai auf dem Sankt-Petersburg International Economic Forum opulent aus.
Derzeit kann man Sputnik aber nur mit einer russischen IP-Adresse aufrufen und es werden auch nur russische Websites und eine Auswahl der beliebtesten englischsprachigen Sites angezeigt. Daher kann vorerst die Bezeichnung Testbetrieb das Projekt Suchmaschine der Rostelecom treffender bezeichnen.
Optik
Optisch orientiert sich Sputnik eher an Bing, als an Google. Auf der Startseite findet sich eingebettet eine Suchfunktion, Wetterinformationen, Nachrichten und Linkvorschlägen, die oft einen direkten Bezug zu einem der angezeigten Regionen haben. Außerdem findet sich ein Bereich, indem online das TV-Programm nach Sendern aufgelistet ist.
Im unteren Bereich der Startseite befindet sich ein Foto, das nach dem Zufallsprinzip fortlaufend eingeblendet wird. Zum Foto kommen dann die Links zu der relevanten Suchanfrage eingeblendet. Das Ganze erinnert sehr stark an Bing.
Im Testbetrieb
Zunächst zeigt Sputnik nur Seiten aus Russland an und eine Auswahl englischsprachiger Websites. Ausgelegt ist Sputnik eindeutig für das russischsprachige Publikum, die im Land leben und von den Funktionen und Dienstleistungen Sputniks Gebrauch machen sollen.
Zu den Dienstleistungen zählen unter anderem Dinge wie Amts- und Behördenangelegenheiten, zum einen von Bürger zur Behörde, aber auch für dienstliches innerhalb von Behörden oder untereinander. So kommt es auch, dass Sputnik zunächst als „Pflicht-Suchmaschine“ auf allen Behörden-Rechnern installiert werden soll. (wir berichteten)
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Auf verschiedenen Bereichen der Seite, wie Service, können Bürger Fragen und Antworten einstellen, Formulare downloaden und vieles mehr. Junge Familien können viele Anträge in Kürze schon online einreichen, für die vorher viel Papierkram und Wartezeiten nötig waren. Wie man sieht, soll auch hier der Behördenapparat sich verschlanken. Ebenso ist ein Bereich für Kinder geschaffen, indem Kinder, aber auch deren Eltern, kindgerechte Inhalte erhalten. (wir berichteten)
Easy Russland
Unter der Rubrik „Easy Russland“ sind Themen mit Nutzwert erklärt, die von Geburtsregister und Militärdienst, über Versicherungen, bis hin zu Altersrente gehen. In anderen Rubriken finden sich Bilderdatenbanken, Videos, Nachrichten, Informationen, Medizin, Finanzen, Wetter-Suche und vieles mehr.
MyHome
„MyHome“ ist eine Rubrik, die sich an Ratsuchende richtet. Dort sind Beratungsstellen, staatliche Hilfsorganisation und beispielsweise Selbsthilfegruppen verzeichnet. Es lassen sich Apotheken in der Nähe finden, sowie auch Arzneimittelinformationen.
Finanzen und Fun
Im Bereich „Finanzen“ sind ein Währungsrechner, Entwicklung der Tauschkurse, eine Liste der nächstgelegenen Wechselstuben hinterlegt, sowie auch Spritpreise an den Tankstellen in der Nähe.
Unter der Rubrik „Fun“ können TV-Sendung als Live-Stream angeschaut werden.
Rostelecom und der russische Suchmaschinenmarkt
Sputnik ist ein Projekt einer Tochtergesellschaft der Rostelecom, für die rund 20 Millionen US-Dollar in die Entwicklungsarbeit geflossen sind. Momentan wird der Suchmaschinenmarkt in Russland von drei Suchmaschinen dominiert: Yandex (62%), Google (27,6%) und Mail.ru mit 7,7% Marktanteil.
Laut den Entwicklern der Suchmaschine, wird die Suchmaschine den Steuerzahler kein Geld kosten.
Yandex nahm zu diesem Ereignis auch Stellung:
„Nur wenige Länder bieten dem Nutzer die Wahl zwischen den Suchmaschinen. Russland ist ein Land, indem das möglich ist und noch freie Wettbewerbschancen vorherrschen“
– sagte der Pressesprecher von Yandex und bekräftigte so noch einmal die gleichen Wettbewerbschancen am Markt.
2 Kommentare zum Beitrag : Erste Signale von „Sputnik“: die neue Suchmaschine Russlands geht online!
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