Wer hätte das gedacht, im russischsprachigem Internet (RuNet) sind Websites, die zum Hauptthema Gesundheit haben, beliebt, wie nie zuvor. Satte 15% aller Internetsurfer besuchen im Durchschnitt diese Seiten, deren thematische Schwerpunkte Gesundheit, Medizin und Arzneimittel sind.
Das macht mehr als 10 Millionen Internetnutzer, die sich in Russland regelmäßig zum Thema Gesundheit und Medizin informieren. Das sind im internationalen Vergleich schon überproportional viele und zeigt das große Interesse der Russen an Gesundheitsthemen.
Die Besucher werden immer mehr und sie bleiben länger
Der Weltgesundheitstag am 7. April wurde zum Anlass genommen, dieses Nutzerverhalten einmal näher zu betrachten. Derzeit sind in etwa 6000 Websites im russischen Internetsegment, die das Thema Gesundheit und Medizin im engeren Sinne haben und unter diese Kategorie fallen. Das Medien- und Meinungsforschungsinstitut „gemiusAudience“ hat auch in seinen Erhebungen aus vergangenen Jahren diesen Trend schon ablesen können.
In den letzten zwei Jahren (von Februar 2012 bis Februar 2014) hat sich die Zahl der Besucher auf Gesundheitswebsites um 2,5 Millionen Besucher auf 10,6 Millionen erhöht. Auch bei der Verweildauer auf Gesundheit-/Medizinwebsites hat sich verdoppelt. Waren es einst noch 4 Minuten, verbleiben die Besucher mittlerweile 8 Minuten!
Interaktive Grafik 1. Gesundheit-/Medizinwebsites, Besucheranzahl 2012-2014 in Russland
Die Gründe dafür können an der zunehmend, nach oben erweiterten Alterspyramide und dem demografischen Wandel liegen, aber auch an einem wachsenden Bewusstsein für diese Themen. Vielleicht ist aber auch die Qualität der Websites besser geworden.
Einer der Gründe ist sicherlich die steigende Internet-Durchdringungsrate in Russland (siehe interaktive Grafik Nummer 5 „Russische Internetnutzer. Altersstruktur“)
Zielgruppe – Wie sieht der oder die typische Nutzer-/in aus?
63% der Besucher von Gesundheitswebsites sind weibliches Publikum. Zwei weitere Unterscheidungsmerkmale sind Altersgruppen, beispielsweise die 18-34-jährigen, die 52 % der Besucher ausmachen. 35+ sind 48 %. Davon entfällt ein Anteil auf Nutzer, die 55+ sind, immerhin 12%. Im Allgemeinen muss man sagen, dass außer andauernder Bevölkerungsvergreisung sich das Vertrauen in die Internetangebote deutlich erhöht hat.
Interaktive Grafik 2. Der typische Nutzer von Medizinwebsites in Russland. Geschlechtsstruktur
Interaktive Grafik 3. Der typische Nutzer von Medizinwebsites in Russland. Altersgruppen
Jahreszeitenfaktor
Ebenso, wie es saisonale Schwankungen bei Einkaufverhalten bei Onlineshops gibt, mit Spitzenzeiten, wie die Vorweihnachtszeit oder schwächelnden Zeiten im Sommer, verhält es sich auch bei Gesundheitswebsites. Im Winter, scheint man hier sehr viel interessierter an medizinischen Themen zu sein. Die Winterzeit hat die meisten Besucher in vorgenannten Kategorien.
Interaktive Grafik 4. Gesundheit-/Medizinwebsites, Besucherverhalten und Aktivität. Monatsstatistik 2012-2014, Russland
Anton Melechow von gemiusAudience, sieht in diesem zunehmenden Interesse an Gesundheitsfragen ein Feld in das schon bald Pharmafirmen und kommerzielle Medizinangebote weiter tätig werden, die das ohnehin schon tun und das Internet mit Gesundheitsseiten versorgen, die aber ein eindeutiges Unternehmensinteresse durch PR verfolgen.
„Viele Pharmaunternehmen und Medizindienstleister möchten aber nicht nur eigene Marken fördern, sondern geben den Nutzern viele hilfreiche Informationen. Aufgrund der Tatsache, dass in Russland die Werbung für Arzneimittel verboten ist, versuchen sie außer Ärztekongresse und Fachkonferenzen über Medizinportale das Interesse, auch für eigene Arzneien und Produkte, zu wecken. Diese Art von Werbung ist sehr effektiv“
– so Melechow.
Laut der von FOM im Februar 2014 durchgeführten Umfrage schätzen 19% der Russen ihre Gesundheit als unbefriedigend ein. Die restlichen 43% und 37% bewerten ihren Gesundheitszustand als durchschnittlich und gut.
Interaktive Grafik 5. Einschätzung der eigenen Gesundheit in Russland 2007-2014 (gut-befriedigend-schlech)
Werbeverbot in Russland:
Derzeit unterscheidet sich der Medizinmarkt Russland von anderen Ländern maßgeblich was die Werbung betrifft. Wir berichteten bereits: Werbung für Medizinisches im Internet ist ab dem 1. Januar 2014 verboten.
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Das beinhaltet nicht nur Arzneien und medizinische Leistungen, sondern auch Diagnose, Prävention, Behandlung und Werbung für Reha und zwar auch bei Yandex.Direct. SEM an sich ist nur zum Teil möglich und fraglich noch wie lange. Die Antwort lautet, wie auch immer, SEO
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