Zusammenfassung:
Ein Konsortium von neun Nachrichtenagenturen in Europa beklagt, dass Google und Facebook Nachrichteninhalte sammeln und daran verdienen, aber gleichzeitig nichts oder fast nichts an die Medien gezahlt wird. Mitglieder des Verbandes betrachten diese Situation als grundlegend falsch und drängen darauf, dass auch von behördlicher Seite etwas an dieser Schieflage geändert wird.
Wir erinnern uns, dass Google zuvor mit den Forderungen deutscher und spanischer Publisher konfrontiert worden war, wonach das Unternehmen für die Indexierung der News-Inhalte zur Zahlung aufgefordert wurde. Die Medien konnten in dieser Sache jedoch keinen Erfolg erzielen. Trotzdem beabsichtigen sie nicht aufzugeben.
Google vertritt die Auffassung, dass die Einbeziehung von Nachrichten in die Suchergebnisse es den Publishern ermöglicht, den Traffic an sich zu ziehen, und das demzufolge Vorteile bringt. Das hat sich in der Praxis bereits bestätigt: als deutsche Verlage im Rahmen des Streits ihre Links in den Google-Suchergebnissen verloren haben, konnten sie einen deutlichen Traffic-Rückgang verzeichnen. Am Ende haben sie gebeten, die Snippets zurückzugeben und den Google’s Sieg somit anzuerkennen.
Gleichzeitig vertreten die Mitglieder des Europäischen Parlaments eine distanzierte Haltung hinsichtlich der Versuche, Google und Facebook eine Steuer aufzuerlegen, um sie dazu zu bringen, europäische Verlage zu finanzieren.
Branchenexperten wiederum sind der Ansicht, dass die neueste Publisher-Initiative der Grund für eine weitere Untersuchung von Google sein könnte.
Das News-Konsortium umfasst Presseagenturen aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien, Schweden, Belgien, Österreich und den Niederlanden.