Es wird viel erzählt, manchmal stimmen Dinge ganz genau, manchmal handelt es sich um Halbwissen, manches Mal werden Dinge durch mehrmaliges Weitererzählen immer obskurer und mutieren dann zu Mythen. Die Dinge, die einmal in die Welt gesetzt, heute einmal mehr in der digitalen im Netz verbleiben. Vor der SEO-Branche scheint das keinen Halt zu machen, im Gegenteil! Hier wird fleißig weiter an Mythen gefeilt, die nur oft genug geteilt, dann irgendwann nicht mehr auszumerzen sind.
In diesem Artikel werden wir jene Mythen betrachten, die, wie es scheint, niemals aussterben werden – egal wie sehr Experten hier Aufklärungsarbeit betreiben. Wir konzentrieren uns auf Google, da es eine der größten Quellen für Traffic ist, und auf die Suchmaschine, zu der die meisten Mythen in der SEO-Community gehören.
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SEO-Mythos Nummer 1: SEO ist vergleichbar mit Voodoo-Magie
Was die Suchmaschinenoptimierung betrifft, ist die Einstiegsschwelle für diesen Job ziemlich niedrig. Tatsache ist, dass es für diesen Bereich keine auch nur irgendwie aussagekräftigen Zertifizierungen geben würde.
Das wäre auch fast ein Ding der Unmöglichkeit, denn ein SEO ist nur so gut, wie er umgehend auf jede Änderung eingeht, die von Suchmaschinen ausgehen. Diese können sich sehr schnell ergeben und SEOs müssen hier zum einen reaktionsschnell sein, auf der anderen Seite auch immer wieder testen und analysieren. Google wiederum legt keine Suchalgorithmen offen, so dass auch es auch dort keine Möglichkeit gibt, eine Leistung im Vorfeld hin zu überprüfen.
Aufgrund der Intransparenz in diesem speziellen Bereich, hat sich beim Verbraucher festgesetzt, dass SEO einer Voodoo-Magie gleichkommen würde. Dazu kommt noch, dass die Branche von unsauber arbeitenden „Experten“ durchsetzt ist, denen diese Intransparenz sehr gelegen kommt. Alles samt macht es schwierig die Guten von den Schlechten zu unterscheiden.
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SEO ist jedoch keinesfalls Voodoo oder Magie, SEO ist ein Prozess, der Websites gemäß der Anforderungen von Google auf spezifische Abfragen optimieren soll, um über mehr Traffic, die Konversionen und den Umsatz zu steigern.
Suchalgorithmen sind kein komplettes Geheimnis. Obwohl Google diese Informationen nicht teilt, haben SEO-Experten und Fachleute ein gutes Verständnis davon, was dazu beiträgt, Websites effizienter zu gestalten.
Das ist keine Magie, sondern Wissen. Wenn Sie SEO-Profis bezahlen, zahlen Sie nicht für ihre Zeit. Sie zahlen für ihr Wissen und die Umsetzung.
SEO-Mythos Nummer 2: Alles, was Sie brauchen ist Content
„Content ist King!“ … und der regiert ganz alleine.
Sie finden viele Artikel, deren Grundgedanke auf diese Aussage reduziert ist. Und obwohl wir nicht sagen können, dass dieses Unwahrheiten sind, ist der Inhalt dennoch kein König, sondern ein Partner von Links, Design und Usability.
In den meisten Fällen werden sowohl Inhalte als auch Links benötigt. Eine ohne das andere funktioniert nicht optimal, zumindest auf lange Sicht gesehen.
Viele SEO-Experte behaupten, dass diverse Long-Tail-Anfragen ohne Links gute Rankings bekommen können, und es scheint wahr. Diese Anfragen sind so einzigartig, dass es keine Konkurrenz für sie gibt, so dass Links keine aktive Rolle bei SEO spielen.
SEO-Mythos Nummer 3: Die Ladegeschwindigkeit ist nicht so wichtig
Vor einiger Zeit sagte Google, dass die Ladegeschwindigkeit der Seite nur berücksichtigt wird, wenn die anderen Faktoren gleich sind. Die Praxis zeigt jedoch, dass dies nicht so ist.
Wir hatten einen Kunden auf dessen Website der Traffic von 50 auf 1500 Seitenaufrufe pro Tag angewachsen war, nachdem wir unser übliches WordPress-Tuning Programm durchgeführt haben. Das kam aber nur dadurch, dass seine Website davor unerträglich langsam war. Dieser Faktor kann also Ihre Rankings erheblich verbessern, wenn die Website ernsthafte Probleme mit der Ladegeschwindigkeit hatte.
Wir bieten: Ladezeiten Optimierung für WordPress
Es ist zu beachten, dass es in diesem Fall nicht darum geht, die Ladezeit der Seite von 5 auf 2 Sekunden zu reduzieren. Dieser Faktor wird ausgelöst, wenn die Geschwindigkeit wesentlich verbessert werden kann. Nicht von 4 Sekunden auf 2, sondern von 16 Sekunden auf 3.5, was im obigen Beispiel erfolgt ist.
Es ist auch wichtig, genau zu verstehen, was Google bei der Bewertung der Ladegeschwindigkeit von Seiten misst. Aus der Perspektive der Suchmaschine ist am wichtigsten, wie lange das DOM (Document Object Model) geladen wird. Wenn Sie die DOM-Ladezeit von 16 Sekunden auf 3.5 reduzieren können, kann Google Sie dafür mit besseren Rankings belohnen.
Außerdem werden schnellere Websites besser von Suchrobotern gescannt, sodass mehr Seiten verarbeitet und indiziert werden.
Die Geschwindigkeit der Seite ist sehr wichtig und wird noch wichtiger werden, wenn Google den mobile-first Index einführt. Also, lassen Sie diesen Faktor niemals außer acht.
SEO-Mythos Nummer 4: Links werden nicht mehr benötigt
Links als Ranking-Faktor sind nicht tot. Sie sind nicht einmal fast tot.
Wenn Sie den besten Inhalt der Welt haben, aber keine Links vorhanden sind, wird Ihre Website nicht sehr sichtbar sein. Links und Inhalte wirken für das Ranking im Zusammenspiel. Exzellente Inhalte benötigen immer noch exzellente Links (oder eine große Anzahl von Links mittlerer Qualität).
Denken Sie daran, dass gute Links thematische Relevanz und Legitimität erfordern. Wenn sie künstlich sind und von einer irrelevanten Website kommen, dann sind sie wahrscheinlich nicht sehr hilfreich.
SEO-Mythos Nummer 5: Keyword-Dichte
Es gab eine Zeit, in der die Dichte von Keywords von Bedeutung war. Wenn diese Technik nicht funktioniert hätte, würde niemand die Schlüsselwörter in weißer Schrift auf einem weißen Hintergrund zum Zwecke der höheren Ranking füllen.
Es ist schon lange her, dass die Taktik nicht mehr funktioniert und in Sanktionen mündet. Dank ausgeklügelter Algorithmen, die einen Text als Gesamtheit verstehen, hat auch die mathematische Keyword Dichte stark an Bedeutung verloren.
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Tipp: Ein Keyword X-mal auf die Seite zu setzen – dafür sollten Sie nicht Ihre Zeit verschwenden. Es ist besser, diese Zeit auf das Erstellen von relevantem Inhalt zu verwenden, auf die Sie sich intern verlinken können und die anderen extern. Gleichzeitig ist es wichtig zu erwähnen, dass Titles für Google immer noch von großer Bedeutung sind.
SEO-Mythos Nummer 6: Sie müssen Ihre Website bei Google eintragen
Man bekommt häufig Nachrichten von „SEO-Unternehmen“, die behaupten, dass man sie bezahlen sollte, um „Websites in Suchmaschinen eintragen zu lassen“.
Google schafft es schon alleine.
Wenn nach dem Launch der Website ein paar Tage vergangen sind und es bereits Links gesetzt wurden, aber Google die Website noch nicht gefunden hat, können Sie es mit dem Google Add-Tool in der Search Console beschleunigen. Aber zahlen Sie nie für diesen Service.
SEO-Mythos Nummer 7: Sitemaps werden nicht mehr benötigt
Sitemap ist keine angenehme Ergänzung, sondern eine Notwendigkeit. Jetzt, da Google zu mobile-first Index übergeht, wird ihre Verfügbarkeit noch wichtiger.
Warum? Wenn Google beim Durchcrawlen eines Teils der Website Schwierigkeiten hat, erleichtern Sitemap-Dateien dem Crawler die Suche nach diesen Seiten.
Wegen technischer Einzelheiten bei Indexierung der mobilen Websites wird es für Google schwieriger sein, Links zu folgen und neue Seiten zu finden. Deshalb sind Sitemaps – sowohl XML als auch HTML – der beste Weg, um alle Seiten der Site zu finden, die indexiert und eingestuft werden sollen.
Fresh!
Es gibt Seiten im Internet, deren Inhalt auf den Hauptseiten täglich oder wöchentlich aktualisiert werden sollte, aber die meisten Websites benötigen dies nicht.
Freshness. (c) Bildquelle: flickr / Charles Roffey / CC BY 2.0SEO-Mythos Nummer 8: Deserves Freshness (QDF)
Das Konzept der Deserves Freshness (QDF) – eine Suchanfrage benötigt frische Antworten, gilt für die Abfragen, die neue Ergebnisse in der Tat erfordern. Zum Beispiel, wenn es um aktuelle Ereignisse geht und der Benutzer offensichtlich Nachrichteninhalte benötigt. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie jedes Element auf der Startseite der Website jeden Tag oder noch öfter ändern müssen.
Es gibt Seiten im Internet, deren Inhalt auf den Hauptseiten täglich oder wöchentlich aktualisiert werden sollte, aber die meisten Websites benötigen dies nicht.
„Evergreen“-Artikel bleiben schon immer „evergreen“, weil es Gründe dafür gibt.
Es sollten jedoch immer einige frische Inhalte auf der Website veröffentlicht werden. Daher bestimmt eine gute Content Marketing Strategie, wie die Verfügbarkeit vom aktuellen Content gewährleistet werden kann, während nicht versucht wird, unrealistische Ziele zu erreichen, wie beispielsweise tägliche Aktualisierungen alleine der Aktualisierung wegen.
Tipp: Kleine Websites mit einem kleinen Team und Budget müssen nicht täglich neue Inhalte veröffentlichen. Wenn wir über den Blog sprechen sind 2-3 Einträge pro Woche meistens völlig ausreichend, ohne die Kosten für die ständige Aktualisierung der Seiten zu haben.
Wodka und Content-Marketing de luxe
SEO-Mythos Nummer 9: Wenn große Marken etwas tun, dann ist es immer richtig
„Man sollte nicht immer dem folgen, was andere tun, so wie man auch nicht „von der Brücke springt“ nur weil andere es tun“. Das Gleiche gilt auch hier.
Viele Websites kopieren erfolglose Entscheidungen großer Unternehmen und denken, dass sie etwas wissen, was andere nicht wissen. Was eine andere Seite tut, kann für das eigene Projekt funktionieren, muss es aber nicht zwingend bei einem anderen Projekt. Bis Sie belastbare Indikatoren sehen, sollte Sie nicht alles glauben. Was für einen gut ist, kann für einen anderen eine völlig unpassende Lösung darstellen.
Warum? Weil Sie ein anderes Unternehmen haben. Ihre Nutzer haben unterschiedliche Absichten. Wenn Facebook und Twitter endloses Scrollen verwenden, heißt das nicht, dass Sie es auch brauchen.
Kopieren Sie keine großen Marken. Finden Sie, was für Ihre Benutzer funktioniert und bleiben Sie dabei.
Tipp: Wenn Sie etwas von dem, was Sie auf einer anderen Website gesehen haben, ausprobieren möchten, finden Sie einen Bereich Ihrer Website, der nicht viel Traffic bringt, und führen Sie dann eine A/B- Test der Idee durch.
A / B-Tests entscheiden bei der Modelauswahl
SEO-Mythos Nummer 10: Algorithmische Abstufung = Sanktionen
Google kann Websites auf zwei Arten abwerten: algorithmisch und manuell. In diesem Fall ist das Aktualisieren der Algorithmen keine Sanktion. Als Folge dieser Änderungen können einige Websites ihre Positionen verlieren, während andere sich verbessern können.
Sanktionen:
Sanktionen sind Maßnahmen, die manuell ergriffen werden. Informationen dazu finden Sie in der Search Console. In diesem Fall analysiert Google eine bestimmte Website und entscheidet, ob sie die Empfehlungen für Webmaster verletzt hat. Wenn verletzt, wird sie in den SERP gesenkt.
Im Falle der Verhängung von Sanktionen ist es notwendig, das Problem zu beseitigen, einen Antrag auf erneute Überprüfung der Website einzureichen und auf die Aufhebung der verhängten Maßnahmen zu warten.
Lesenswert: Sanktionierte Websites – wenn Google und Yandex Filter Websites ausbremsen und warum das gut ist.
Um den algorithmischen Filter zu verlassen, müssen Sie alle Verstöße beseitigen und auf eine weitere Aktualisierung des Suchalgorithmus / der Suchalgorithmen warten.
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SEO-Mythos Nummer 11: Google bestraft doppelte Inhalte
Sanktionen für doppelte Inhalte gibt es nicht und gab es nie!
Google hat einen Filter für doppelte Inhalte, was bedeutet, dass derselbe Content nicht nach derselben Suchanfrage in den Suchergebnissen auftaucht. Nur eine Seite wird bewertet.
Gleichzeitig können zu viele doppelte Inhalte dazu führen, dass die Website unter den Panda-Filter fällt. In diesem Fall sprechen wir jedoch eher von der mangelnden Qualität der Website und nicht von manuellen Sanktionen.
Tipp: Der Duplicate Content Filter wird auch auf Title-Header und Meta-Beschreibungen angewendet. Stellen Sie sicher, dass sie einzigartig sind.
SEO-Mythos Nummer 12: Soziale Netzwerke helfen direkt im Ranking
Soziale Netzwerke sind zu einem wichtigen Bestandteil bei der Onlinevermarktung geworden und helfen folglich auch dabei, Links zu erhalten, Kundenbindung zu erzeugen oder vom User generierten Content zu erhalten, der auch dabei hilft Ranking-Positionen zu verbessern.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass das direkte Platzieren von Inhalten in sozialen Netzwerken den Seiten eine Rangfolge verleiht. Indirekt findet das jedoch statt. Mehr dazu: SEO & SMM – Synergie im Doppelpack!
Hilft Kauf von Werbung in Google
… organische Rankings zu verbessern? Nein, nicht direkt. Aber der Kauf von Werbung fördert die Vertrauensbildung in eine Marke.
Cash. (c) Bildquelle: flickr / Brian Chiess / CC BY 2.0SEO-Mythos Nummer 13: Der Kauf von Werbung in Google hilft, die Position in der organischen Suche zu verbessern
Nein das ist nicht so. Investitionen in kontextbezogene Werbung tragen nicht dazu bei, die organischen Positionen der Website zu verbessern. Dies sind zwei separate Suchparameter, die nicht miteinander interagieren.
Tipp: Gleichzeitig fördert der Kauf von Werbung die Vertrauensbildung in eine Marke. Tests haben gezeigt, dass Benutzer, die die Website sowohl im Anzeigenblock als auch in der organischen Ausgabe sehen, für vertrauenswürdiger halten. Dies trägt zur Verbesserung der Klickrate bei.
SEO-Mythos Nummer 14: RankBrain
Mit RankBrain gibt es eine Reihe von verschiedenen Mythen, so dass wir in diesem Abschnitt darüber sprechen, was es ist und was nicht. Erstens ist RankBrain das führende Ranking-Signal.
Als Google von den einzelnen Suchtermen zum komplexen Verständnis einer Suchanfrage wechselte, musste er ermitteln können, was die Anfrage für den Benutzer bedeutete und wie die Wörter in der Anfrage miteinander korrelieren. Durch diese Analyse kann Google die Absicht des Nutzers besser verstehen.
Zu diesem Zweck hat Google ein System zur Definition von Beziehungen zwischen Entitäten erstellt. Für die Abfragen, die verstanden wurden, wird das Standard-SERP-Modell zurückgegeben.
Allerdings sind 20% aller Anfragen, die Google pro Tag erhält, für ihn völlig neu. Daher musste Google einen Weg finden, mit Entitäten umzugehen, deren Beziehungen unverständlich oder unbekannt waren, wenn versucht wurde, sie mit der Absicht des Benutzers abzugleichen. Und so erschien RankBrain.
RankBrain ist ein Algorithmus des maschinellen Lernens, der zu verstehen versucht, was der Benutzer gemeint hat, wenn Google sich nicht sicher ist. Dazu vergleicht er die Entitäten und analysiert die bereits bekannten Beziehungen, um daraus eine Bedeutung abzuleiten.
RankBrain verwendet künstliche Intelligenz, um die Beziehungen zwischen Entitäten mit unbekannten oder breiten Verbindungen zu bestimmen. Daher ist dies auf einer Seite ein Ranking-Faktor, auf der anderen Seite jedoch nicht ganz.
Tipp: Obwohl es mehrere interessante Cases gibt, die die Möglichkeit der Optimierung für RankBrain nachweisen, macht dies für die meisten Websites keinen Sinn. Es wird viel effektiver sein, die Website einfach zu optimieren, anstatt sie speziell für RankBrain zu optimieren.
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