Läuft in Russland wirklich alles anders?
Russische Experten von Yandex beobachten im RuNet auf russischen Webseiten gleich mehrere Fehler, die russische Webmaster und Suchmaschinenoptimierer relativ häufig machen.
„… SEOs machen häufig den Fehler, dass sie sich zu sehr darauf fokussieren sich an der Suchmaschine, in dem Fall, Yandex auszurichten. Vielmehr sollte man darauf achten, den Nutzer und seine Interessen zu berücksichtigen. Aus Nutzersicht ergeben sich dann immer auch die Fragen: Ist es sinnvoll und informativ für mich das Internetangebot zu nutzen? Habe ich Vorteile von diesem Internetangebot? Kann ich dieses ggf. Produkt bestellen? Welche weiteren Produktinformationen kann ich erhalten? Berücksichtigt man die Nutzersicht, wird das zu einer verbesserten Position in den Suchmaschinen führen.“
Eigentlich, nichts neues. Wie jede Suchmaschine will Yandex, dass man keine Texte für Suchmaschinen schreibt, sondern für Nuzter. Die Suchmaschinen werden sich schon das Beste daraus machen. Yandex Support,
Die häufigsten Fehler laut Yandex Support:
1. Das Fehlen von h1-Überschriften. Eine h1-Überschrift sollte sich auf jeder Seite wiederfinden.
2. Falsch konfigurierte Fehlerseiten und Fehlermeldungen. Falsch konfigurierte 404 Weiterleitungen schaden der Website auch aus SEO Sicht. Falsch konfiguriert werden fehlende Seiten von Yandex mit dem Status Code 200 indexiert und gefährden die gesamte Auffindbarkeit der Website.
3. Eine häufige CMS Sünde, die unbedingt vermeiden werden sollte, sind häufig vorkommende, automatisch generierte Seiten mit duplicate Content.
4. Kopierte Texte von anderen Websites (Contentklau) ist unbedingt zu vermeiden.
5. Fehlende, mangelnde und / oder besonders doppelte Title-Tags.
Russische Webmaster: „Matt Cutts kennt Russland und russische Internetnutzer nicht!“
In der letzten Zeit sieht man immer häufiger Kritik seitens russischer Webmaster, SEOs und IT-Leute an Google. So wie auch dieses Mal, Russen sagen dass Matt Russland nicht versteht und den russischen User nicht kennt. Außerdem sind seine Tipps nicht Yandex-konform und auch deshalb „für die Cuttz“ 😉
Im Allgemeinen scheiterte Google häufig genug in Russland. Im Einzelnen waren die Tipps aus dem ersten Teil dieses Artikels einer scharfen Kritik der russischen Webmaster ausgesetzt.
Der zweite Punkt ist eine Überraschung für mich. Anstelle „Höhe des Mount Everest“ „Wie hoch der Mount Everest?“ zu schreiben ist ein kleiner Schritt in die Richtung der sogenannten Text-Überoptimierung.
Die Tatsache, dass Google das akzeptiert was Yandex nicht mag, bedeutet doch nicht, dass die Empfehlungen ernst zu nehmen sind. Wegen so etwas hat Yandex vor ein Paar Jahren jede Menge Websites gekillt.
Meiner Meinung nach werden die meisten Benutzer doch „Höhe des Mount Everest“ statt „Was ist die Höhe von …“ eingeben, weil es so einfacher und kürzer ist. Cutts kennt unseren, russischen Anwender nicht, die Webmaster fühlen den aber feiner.
Matt Cutts, der irrt sich. Ein erheblicher Teil der Google Suggest wird von Google selbst mit seinen komischen Regeln erstellt, die auf komischen Statistiken basieren. Ein Schritt zurück für die Suchmaschinen.
Die Tendenz ist deutlich zu erkennen: nach der anfänglichen Akzeptanz fällt Google in Russland wenigstens bei den Webmastern eindeutig immer weiter in Ungnade. Wobei genau das für Google in Russland wichtig war, wegen fehlender Marktanteile, natürlich.
Da wurde zu den Anfangszeiten sogar Linkhandel geduldet, weil in Sachen Kundenservice und Unternehmenskommunikation war Yandex immer drei Schritte vor Google.
Man muss deutlich eins verstehen: wenn sogar konkrete SEO-Maßnahmen für Yandex und für Google sich nicht großartig voneinander unterscheiden, existieren typisch russische Marktbesonderheiten, die unbedingt zu berücksichtigen sind. Und zwar bei allem, was man in Russland anfängt. Zumal Russen selbst darauf sehr stolz sind, auf ihre einzigartige russische Art.
„Verstehen kann man Russland nicht, und auch nicht messen mit Verstand. Es hat sein eigenes Gesicht. Nur glauben kann man an das Land.“
– Tjuttschew 1866
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