Größere Websites enthalten oft mehrere Bereiche, die mal besser, mal schlechter von den Suchmaschinen erfasst werden. Es geht um die Unterordner und bei deren Analyse wird man feststellen, dass einige sehr viel besser im Suchmaschinen-Index gelistet sind, als andere, von denen man es vielleicht vermutet hätte. Insbesondere bei Online Shops, die viele Bereiche und Unterseiten enthalten, wird das für einen Webmaster schnell unübersichtlich.
Hauptbereiche eines Online Shops enthalten oft einzigartige und umfangreiche Inhalte und bekommen so ein Maximum an Sichtbarkeit und Suchtraffic, sekundäre Bereiche hingegen bekommen oft diesen Traffic nicht, obgleich sie dennoch aus vielerlei Hinsicht wichtig sein könnten. Sie können jedoch so ausgerichtet werden, dass sie dabei immer mehr Relevanz und Traffic erzeugen.
Besonders für große, inhaltsreiche Websites und Online Shops
Typische Beispiele dafür wären in einem Online Shop Bereiche „Marken“, „Produkte“, „FAQ“ oder „Blog“. Andere typische Ordner, wie beispielsweise „scripts“ oder „js“, die nicht durch den Eigentümer oder Programmierer gesteuert werden, sind schwach, und oft sogar schädigend und gelangen in den Index aus Versehen oder weil man nichts unternommen hat, damit das nicht passiert. Manchmal kommt es dazu, dass auch nützliche Bereiche einer Website miteinander kollidieren.
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Texte in Online Shops. Wie sollen sie sein?
Kleinere Websites sind klarer strukturiert und die starken und weniger starken Bereiche sind daher schnell ausgemacht. Die Analyse macht hier wenig Sinn. Wächst die Website jedoch, kommen viele neue Bereiche, Tags etc. hinzu. Ist dem so, stellt sich dann schon die Frage, bei welchen Abschnitten es Sinn machen würde, mehr Traffic zu bekommen, und welche Bereiche man „loswerden“ und vom Crawling ausschließen könnte, weil sie keinen relevanten Nutzen bringen.
Bei großen Online Shops ist jedoch die Frage nach dem Bereich-Management so gut wie immer sehr wichtig. Auch ist es sehr interessant, die Konkurrenz zu analysieren um festzustellen, worauf ihr Hauptaugenmerk liegt.
Damit der Suchmaschineroboter nichts sieht – wie man Seiten unsichtbar macht
Zu überlegen wäre auch, bestimmte, unwichtige Bereiche vom Crawler auszuschließen, das heißt, sie für die Suchmaschinenroboter unkenntlich zu machen. Sie verschwinden dann aus dem Google-Index.
Mittlerweile gibt es sehr probate Maßnahmen, auf die man zurückgreifen kann. In der Praxis werden sie häufig von Onlineshops, bei denen es häufig und auf Grund von gleichen Produktbeschreibungen, die sich durch die Unterseiten durchziehen, zu unvermeidbarem Duplicate Content kommt.
Dabei sind es im Kern drei Werkzeuge, mit denen man unerwünschte Inhalte vom Google-Index herausnimmt:
- Disallow in robots.txt
- rel = canonical-Tag
- 301-Redirect
Mehr dazu, sowie auch zu den Möglichkeiten, gleiche Inhalte loszuwerden, lesen Sie im Folgenden Beitrag: Interner Duplicate Content – erkennen und vermeiden
Stärken- und Schwächeanalyse mit Google-Suchoperatoren am Beispiel eines Onlineshops
Bestandsanalyse möglicher Stärken und Schwächen innerhalb einer Website lassen sich mit den s.g. Google-Suchoperatoren analysieren. Durchsucht werden dabei alle Rubriken und Unterseiten des Onlineshops. Mit den Suchoperatoren bietet Google eine sehr interessante, aber eher unbekannte Möglichkeit, Suchanfragen präziser zu formulieren.
Die Suchoperatoren unterteilen sich in zwei Gruppen: Basis Suchoperatoren, wie „+“, „-“ oder „()“ und erweiterte Suchoperatoren wie „inurl:“ oder „allintitle:“. Die besten Ergebnisse erzielt man üblicherweise indem man Suchoperatoren aus diesen zwei Gruppen miteinander kombiniert. Für unsere Analyse brauchen wir nur vier davon und deren Kombinationen:
- site: alle indexierten Seiten einer Domain anzeigen
Beispiel » Erklärung: Alle Seiten von design4u.org im Google-Index - inurl: Suchergebnisse auf Vorkommnisse des Suchbegriffes in einer URL einschränken
Beispiel » Erklärung: Alle Seiten von design4u.org in wessen URL’s Begriff SEO vorkommt - – Ausschließen eines Suchbegriffes
Beispiel » Erklärung: Alle Seiten von design4u.org in wessen URL’s Begriff SEO vorkommt, jedoch Begriff Analyse nicht vorkommt - & besonders informative Seiten nach Googles Ansicht
Beispiel » Erklärung: Alle Seiten von design4u.org im Google aktiven Suchindex
Praktisches Beispiel
Wir schauen uns ein Kundenprojekt an und gehen dabei folgendermaßen vor:
1) site:-Befehl anwenden und Bereiche finden
Mit dem site-Befehl machen wir alle Seiten der Kundendomain ausfindig. „site:domain.tld“.
Als Erstes springen uns in den Suchergebnissen unter Anderem starke Ordner ins Auge wie „blog“, „catalog“ oder „brands“. Wir tragen sie in die Tabelle ein und schließen sie danach aus dem nächsten Suchvorgang folgendermaßen aus: site:domain.tld -inurl:(brands|catalog|blog)
Jetzt treffen wir auf andere Ordner „region“, „guestbook“, „index“, „angebote“, schließen sie auch aus und machen in der Manier solange weiter, bis wir alle interessanten Bereiche der Website ausfindig gemacht und sie in die Tabelle eingetragen haben. Insgesamt sind es in unserem Fall 33. Garantiert finden sich aber auch einige Leichen im Keller, die einem früher nicht aufgefallen sind.
Ist die Liste der Unterseiten komplett, die mitunter ziemlich umfangreich sein kann, sollte man die Unterseiten einzeln aufrufen, um sicherzustellen, dass sie überhaupt noch existieren. Vielleicht wurden sie umgeleitet oder gelöscht, nur weiß Google noch nichts davon.
2) Auflistung der Ordner
Für jeden Bereich muss man wissen, wie viele Seiten er enthält und wie viele davon Google für informativ oder nützlich einstuft. In unserem Fall stellen wir wieder mal mit dem site-Befehl „site:domain.tld/catalog“ fest, dass für den Ordner „catalog“ 5.200 Dokumente aufgelistet werden. Schaut man sich jetzt den Hauptindex an mit site:domain.tld/cataglog/& findet man dort 376 Dokumente.
Es empfiehlt sich, eine Tabelle mit folgenden Spalten für alle Bereiche der Website zu bilden:
Bereich | Seitenanzahl im Index | Seitenanzahl im Hauptindex | Prozentsatz nützlicher Unterseiten | Prozentsatz von gesamt | Potenzial |
mode | 4230 | 280 | 6,6 | 14,1 | 93 |
catalogsearch | 2510 | 120 | 4,8 | 8,3 | 39,8 |
index | 162 | 27 | 16,7 | 0,5 | 8,3 |
blog | 64 | 24 | 37,5 | 0,2 | 7,5 |
products | 2000 | 990 | 0,495 | 6,6 | 3,2 |
questbook | 50 | 2 | 4 | 0,1 | 0,4 |
region | 29 | 1 | 3,4 | 0 | 0 |
angebote | 19 | 2 | 10,5 | 0 | 0 |
auth | 2 | 1 | 50 | 0 | 0 |
order | 1 | 1 | 100 | 0 | 0 |
register | 1 | 1 | 100 | 0 | 0 |
… | … | … | … | … | … |
Prozentsatz von gesamt gibt den Prozentsatz der Dokumente im Hauptindex an und zeigt die Gewichtung.
Prozentsatz der nützlichen Unterseiten gibt einen Prozentsatz von allen analysierten Unterseiten an, die informativ und nützlich eingestuft werden.
Das Potenzial ist das Ergebnis der Multiplikation beider vorangegangenen Werte. Der ermittelte Wert gibt Aufschluss über etwaiges Potenzial und Optimierungsmöglichkeiten.
Ergebnisse und Empfehlungen
In der Tabelle können wir sehen, dass einige Ordner, wie „auth“ oder „order“ als nützlich eingestuft werden und alle ihre Unterseiten im Hauptindex vorkommen. Im Fokus stehen jedoch andere Bereiche, die in Bezug auf Suchmaschinenoptimierung und die Verbesserungsmöglichkeiten interessant sein könnten.
Potenzial
Beispielsweise „mode“ ist mit einem geringen Prozentsatz der nützlichen Unterseiten Seiten im Hauptindex vertreten. Hier besteht noch Potenzial sowie auch Verbesserungsbedarf. Auch können wir sehen, dass der Bereich Blog ähnlich wie Produkte auf der Website eingestuft wird, aber wenig Inhalt im Hauptindex hat. Es könnte Sinn machen, es zu entwickeln.
Aus dem Index nehmen
Bei der Stärken- und Schwächenanalyse stellt sich heraus, dass einige Bereiche aus der unteren Tabellenhälfte komplett aus dem Index genommen werden können und das sogar ratsam wäre, andere hingegen sollten weiter gestärkt und durch SEO-Maßnahmen optimiert werden.
Denkbare Entwicklungsmöglichkeiten
Grundsätzlich sollten fast immer Bereiche entwickelt werden, bei denen „Prozentsatz von gesamt“ hoch, jedoch „Prozentsatz nützlicher Unterseiten“ vergleichbar niedrig ist. Ein Hinweis dafür, dass Google diesem Bereich wenig Aufmerksamkeit und Relevanz zuteilt.
Wie wir sehen können, stellt Google genug nützliche Daten für die Analyse zur Verfügung. Darüber hinaus können diese Daten, nicht nur die starken und schwachen Bereiche der Website erkennen und anzeigen, sondern vor allem eine Dynamik der Änderungsdaten anzeigen, die von Webmastern permanent beobachtet werden können.
Natürlich ist es besser geeignet für große Websites mit guter Strukturierung, dennoch bietet sie auch kleinen Seitenbetreibern eine gute Kontrollmöglichkeit und eine Basis, auf welcher man weitere SEO-Maßnahmen planen und durchführen kann.
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